USA Republikanischer Abgeordneter zückt geladene Waffe bei Diskussionsrunde

Der Republikanische Kongress-Abgeordnete Ralph Norman
Steht auf Waffen und offenbar auch auf lustige Hüte: der Republikanische Kongress-Abgeordnete Ralph Norman
© Chuck Burton / DPA
Es sollte eine sachliche Diskussion über Waffengewalt in den USA werden. Doch plötzlich zog ein republikanischer Kongressabgeordneter seine Pistole aus der Tasche.

Schreckmoment bei einer Veranstaltung in Washington: Ein US-Kongressabgeordneter hat bei einer Diskussionsrunde mit Waffengegnern eine geladene Pistole gezückt. Er habe die Waffe auf den Tisch gelegt, um sein Argument zu unterstreichen, dass Waffen nur gefährlich seien, wenn sie in falsche Hände gelangten, sagte der Republikaner Ralph Norman der Zeitung "The Post and Courier".

"Waffen sind nicht das Problem", betonte er. Die ausufernde Waffengewalt sei vielmehr auf psychische Probleme und "einen Mangel an Moral" zurückzuführen. "Nicht Waffen erschießen Menschen, sondern Menschen schießen mit Waffen", so der Abgeordnete. Er selbst nehme regelmäßig eine Waffe mit, wenn er sich in der Öffentlichkeit bewege.

"Wer mich erschießen will, der sollte gut zielen"

Zugleich hob Norman sein Recht auf Selbstverteidigung hervor. Ihm werde es nicht wie der Ex-Kongressabgeordneten Gabby Giffords ergehen, sagte er. Die Demokratin war 2011 lebensgefährlich verletzt worden, als ihr ein Attentäter aus nächster Nähe in den Kopf schoss. Nach dem Anschlag startete sie eine Kampagne für schärfere Waffengesetze. "Wer mich erschießen will, der sollte gut zielen, denn sonst schieße ich zurück", sagte Norman.

Giffords Ehemann Mark Kelly reagierte empört auf die Äußerungen des 64-Jährigen aus South Carolina. Er bezeichnete Norman als einen "Extremisten", der wie die Lobbyorganisation NRA auf Einschüchterung setzte und Angst verbreite. Der Kongress müsse endlich strengere Waffengesetze verschieden, forderte Kelly.

Der Vorfall war laut dem Magazin "Politico" durch Berichte von Freiwilligen, die bei der Durchführung der Veranstaltung mitgeholfen hatten, bekannt geworden. "Ich hatte mich auf einen respektvollen Dialog gefreut. Stattdessen habe ich mich unsicher gefühlt, als er darauf bestand, uns seine geladene Waffe zu zeigen und sie für den Großteil der Diskussion auf dem Tisch liegen zu lassen", wird eine Beteiligte zitiert.

epp