US-Wahlen 2024 Er hat berühmte Vorfahren: Robert Kennedy jr. will US-Präsident werden

Rechtsanwalt Robert Kennedy jr. bewirbt sich um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten
Der Rechtsanwalt Robert Kennedy jr. will für die Demokraten ins Weiße Haus einziehen
© Hans Pennink / AP / DPA
Robert Kennedy jr. will für die US-Demokraten bei der Präsidentschaftswahl 2024 antreten. Der 69-Jährige stammt aus einer politisch sehr aktiven Familie und ist erklärter Impfgegner.

Der Umweltanwalt und erklärte Impfgegner Robert F. Kennedy jr. hat seine Bewerbung für die Präsidentschaftskandidatur in den USA eingereicht. Der 69-Jährige ist der Sohn des ehemaligen New Yorker Senators, US-Generalstaatsanwalts und 1968 ermordeten Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy und der Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy. Robert Kennedy jr. will für die demokratische Partei von Amtsinhaber Joe Biden ins Rennen gehen, wie aus einem am Mittwoch (Ortszeit) von ihm bei der nationalen Wahlkommission eingereichten Dokument hervorgeht.

Robert Kennedy jr. wetterte gegen Corona-Impfung

Kennedy geriet in der Vergangenheit immer wieder wegen der Verbreitung von falschen Behauptungen rund um die Corona-Impfung in die Kritik. Er verbreitete widerlegte Behauptungen über einen Zusammenhang zwischen Impfstoffen und Autismus und gründete die Anti-Impf-Organisation Children's Health Defense. Der Anwalt wetterte auch gegen die Coronavirus-Impfung und den Umgang der Bundesregierung mit der Pandemie.

Im Jahr 2019 prangerten drei Mitglieder seiner Familie – seine Schwester Kathleen Kennedy Townsend, sein Bruder Joseph P. Kennedy II und seine Nichte Maeve Kennedy McKean – in einem Meinungsbeitrag für das US-Magazin "Politico"  seine Anti-Impfansätze nachdrücklich an und behaupteten, er sei "Teil einer Fehlinformationskampagne, die herzzerreißende – und tödliche – Folgen hat."

Im Jahr 2022 berief sich Kennedy jr. dem Nachrichtensender CNN zufolge in einer Anti-Impf-Rede am Lincoln Memorial in Washington auf Nazi-Deutschland. Im Jahr zuvor löschte Instagram seinen Account, "weil er wiederholt widerlegte Behauptungen über das Coronavirus oder Impfstoffe geteilt hatte".

   

Ein auf Instagram gepostetes Foto zeigte Kennedy laut CNN hinter der Bühne bei einer Veranstaltung von Reawaken America im Juli 2021 mit dem ehemaligen Verbündeten von Präsident Donald Trump, Roger Stone, dem ehemaligen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn und der Anti-Impf-Profiteurin Charlene Bollinger. Alle drei haben die Lüge verbreitet, bei der Präsidentschaftswahl 2020 sei Trump der Sieg gestohlen worden.

Kennedy ist der zweite demokratische Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur. Anfang März hatte bereits die 70 Jahre alte Autorin von Selbsthilfebüchern Marianne Williamson ihren Eintritt in das Rennen offiziell bekannt gegeben.

Biden hat bisher noch nicht offiziell angekündigt, bei der Präsidentenwahl 2024 erneut antreten zu wollen. Eine Kandidatur des Amtsinhabers wird aber allgemein erwartet. Sollte er sich wieder um das höchste Staatsamt bemühen, müssten sich seine Herausforderer zuerst in parteiinternen Vorwahlen gegen ihn durchsetzen. Beiden Bewerbern werden hierfür allerdings äußerst schlechte Chancen eingeräumt.

Für die Republikaner bewerben sich bislang außer Trump auch die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, der Unternehmer Vivek Ramaswamy und der ehemalige Gouverneur des Bundesstaates Arkansas, Asa Hutchinson, um die Präsidentschaftskandidatur.

mad / CNN / DPA