China ist nach den Worten von Außenminister Wang Yi bereit, Russland im Kampf gegen die jüngsten Wirtschaftsturbulenzen zu helfen. "Wenn Bedarf der russischen Seite besteht, werden wir im Rahmen die nötige Hilfe leisten", sagte Wang am Wochenende nach einem Bericht der amtlichen Zeitung "China Daily". Die beiden Staaten hätten sich schon früher gegenseitig unterstützt. Er glaube allerdings, dass Russland die Probleme allein bewältigen könne. Einzelheiten zu möglichen Hilfen der Volksrepublik nannte er nicht.
Der Rubel ist in diesem Jahr im Vergleich zum Dollar um etwa 45 Prozent eingebrochen. Ein Grund dafür ist der Verfall des Ölpreises. Zudem haben vor allem westliche Staaten wegen der russischen Rolle im Ukraine-Konflikt Sanktionen erlassen.
China und Russland unterhalten enge diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen. Aus der Ukraine-Krise hält sich die Volksrepublik aber weitgehend heraus und hat Verhandlungen über eine Beilegung des Konfliktes gefordert.
Interventionen helfen Rubel
Zu Beginn der Weihnachtswoche hat sich die Lage für den russischen Rubel allerdings weiter entspannt. Am Montagmorgen konnte der Kurs an die Erholung der vergangenen Handelstageanknüpfen. Für einen Dollar mussten 56,47 Rubel gezahlt werden, nachdem der Dollarkurs zu Beginn der vergangenen Woche noch ein Rekordhoch bei über 77 Rubel erreicht hatte. Experten erklärten die Erholung der russischen Währung zum Wochenauftakt unter anderem mit einem leichten Anstieg der Ölpreise. Das spielt für die stark vom Rohöl abhängige russische Wirtschaft eine wichtige Rolle.
Neben der Entwicklung der Ölpreise erklärte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank die Erholung des Rubels auch mit einer jüngsten Entscheidung des russischen Finanzministeriums. Demnach sollen Dollar-Reserven des Ministeriums an den Devisenmärkten zur Stützung der russischen Währung eingesetzt werden. "Die Entscheidung des Ministeriums, sieben Milliarden US-Dollar aus den Devisenreserven für Interventionen bereitzustellen, hat dem Rubel eindeutig geholfen", betonte Leuchtmann.
Maßgeblich für die weitere Kursentwicklung ist aber vor allem die russische Notenbank. Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten sei die Zentralbank jederzeit bereit, sich mit Dollar-Interventionen am Devisenmarkt gegen die Rubel-Schwäche zu stemmen. Allerdings waren zuletzt milliardenschwere Interventionen nahezu wirkungslos verpufft. Dies galt auch für die drastische Leitzinsanhebung zu Beginn der vergangenen Woche.