RUSSLAND Dagestaner Explosion fordert 41 Menschenleben

Nach dem verheerenden Bombenanschlag in der Kaukasus-Republik Dagestan ist die Zahl der Toten auf 41 gestiegen. 150 Menschen wurden verletzt.

Die Zahl der Toten bei einem Bombenanschlag in der südrussischen Republik Dagestan ist am Freitag auf 41 gestiegen. Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Präsident George W. Bush verurteilten den Anschlag als Terrortat.

150 Verletzte

»Es sind 41 Menschen tot, darunter 17 Kinder«, sagte der Botschafter der Republik Dagestan, Ramasan Magomedow, in Moskau. Dutzende Verletzte befänden sich noch in Lebensgefahr, sagte der Vize-Gesundheitsminister Dagetans, Dschamalutdin Gasajew der Nachrichtenagentur Reuters am Telefon. Insgesamt seien 48 Kinder verletzt worden. »Babys, Kleinkinder, Kinder«, sagte er. Nach Angaben des Regionalministeriums für Katastrophenschutz waren rund 150 Personen durch den ferngezündeten Sprengsatz verletzt worden, der nach Erkenntnissen der Polizei Nägel und andere Metallteile enthielt.

Der Sprengsatz explodierte am Donnerstag in Kaspiisk am Kaspischen Meer, rund 20 Kilometer südlich der Hauptstadt Dagestans, Machatschkala, während eines Festes zum Gedenken an den Sieg Russlands über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Der Anschlag ereignete sich wenige Minuten bevor in Moskau die Militärparade zum »Tag des Sieges« beginnen sollte. Zu dem Anschlag bekannte sich niemand.

Suche nach weiteren Sprengsätzen

Soldaten, Polizisten und Sicherheitskräfte durchkämmten die Hafenstadt und weitere Gemeinden und Truppenstützpunkte am Freitag nach Sprengsätzen. Dagestan grenzt an die Kaukasus-Republik Tschetschenien, wo Russland seit 1999 Unabhängigkeitsbestrebungen moslemischer Rebellen bekämpft. Sie haben mehrfach Anschläge in Tschetschenien und anderen Regionen Südrusslands verübt.

Putin bezeichnete die Attentäter als »Abschaum« und sagte, man müsse sie »wie einst die Nazis bekämpfen, deren einziges Ziel es war, Tod zu bringen, Angst zu säen und zu morden.« Er beauftragte den Chef des Staatsschutzes FSB, Nikolai Patruschew, die Ermittlungen zu leiten.

Blair: »Verabscheuungswürdige Terrortat«

Bush verurteilte die Tat als »bösen Akt des Terrorismus« und bekräftigte, dass die USA und Russland im Kampf gegen den Terror Verbündete seien. Großbritanniens Premierminister Tony Blair sprach von einer »verabscheuungswürdigen Terrortat«.

Russland betrachtet seinen Kampf gegen die tschetschenischen Rebellen als Einsatz gegen Terroristen und Beitrag zur internationalen Bekämpfung militanter Moslems. Es ist international für sein Vorgehen kritisiert worden. Menschenrechtsgruppen werfen der russischen Armee vor, ihre groß angelegten Sicherheitsaktionen verursachten zuviele Opfer unter der Zivilbevölkerung und führten zu willkürlichen Hinrichtungen.