Sanktionen gegen Damaskus Arabische Liga suspendiert Syrien

Es ist ein lang erwartetes Zeichen: Wegen der blutigen Attacken der syrischen Regierung gegen Oppositionelle haben die Staaten der Arabischen Liga das Land aus der Organisation ausgeschlossen.

Angesichts der fortdauernden Gewalt gegen Regierungsgegner in Syrien hat die Arabische Liga die Mitgliedschaft des Landes ausgesetzt. Zugleich wurden die arabischen Staaten aufgefordert, ihre Botschafter aus Damaskus abzuziehen, wie der katarische Außenminister und Regierungschef Hamad ben Dschassem el Thani sagte.

Am Samstag haben die Außenminister der Arabischen Liga in Kairo über die Lage in Syrien beraten. Die Sitzung hinter geschlossenen Türen fand ohne den syrischen Außenminister Walid Muallem statt. Syrien war durch seinen Botschafter bei der Arabischen Liga, Jussef Ahmed, vertreten.

Damaskus hatte am 2. November einem Friedensplan der Liga zugestimmt, der einen Rückzug der Armee aus den Städten, ein Ende der Gewalt, die Freilassung der politischen Gefangenen und die Zulassung unabhängiger Beobachter vorsieht. Seitdem verstieß die syrische Regierung aber wiederholt gegen den Plan.

Angeblich mehr als 3500 Tote in Syrien

Ein Ministerkomitee der Arabischen Liga unter Leitung Katars hatte sich in Kairo bereits am Freitag mit Syrien befasst. Menschenrechtsgrupppen und Gegner der syrischen Regierung von Präsident Baschar el Assad hatten die Forderung erhoben, die Mitgliedschaft Syriens in der Arabischen Liga auszusetzen.

Der Staatenbund war sich in dieser Frage bisher uneins. Nach UN-Angaben wurden seit Beginn der Proteste in Syrien Mitte März mehr als 3500 Menschen getötet. Auch nach dem 2. November starben Menschenrechtsorganisationen zufolge dutzende Menschen.

AFP
be/AFP