Schiffsuntergang Seoul sieht Beteiligung Nordkoreas an mysteriösem Vorfall

Südkorea hat den kommunistischen Norden am Mittwoch erstmals direkt für den mysteriösen Untergang eines Kriegsschiffs nahe der gemeinsamen Seegrenze verantwortlich gemacht. Es sei offensichtlich, dass die Regierung in Pjöngjang an dem Vorfall beteiligt gewesen sei, erklärte der südkoreanische Außenminister Yu Myung Hwan vor Journalisten.

Fast zwei Monate nach dem mysteriösen Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffes hat Seoul das kommunistische Nordkorea erstmals direkt dafür verantwortlich gemacht. Nordkoreas Verwicklung in den Zwischenfall sei "offensichtlich", sagte Außenminister Yu Myung Hwan am Mittwoch vor Journalisten. Es gebe genug Beweise, um den Fall vor den Weltsicherheitsrat zu bringen.

"Der Verlauf des Zwischenfalls ist ans Licht gebracht worden", hatte Yu kurz zuvor in einer Rede vor europäischen Unternehmensvertretern in Seoul gesagt. Die Ermittlungen deuteten "auf eine starke Unterwasserexplosion eines Torpedos" hin. In den vergangenen Tagen waren bereits Indizien durchgesickert, die den Verdacht auf eine Verwicklung Nordkoreas verstärkt hatten.

An diesem Donnerstag will Südkorea die Ergebnisse der Untersuchungen zum Untergang der 1200-Tonnen-Korvette am 26. März nahe der innerkoreanischen Seegrenze im Gelben Meer bekanntgeben. Bei dem Zwischenfall starben 46 Marinesoldaten. Yu bekräftigte, seine Regierung werde "angemessene Maßnahmen auf entschiedene und umsichtige Weise" ergreifen. Nordkorea bestreitet, das Schiff versenkt zu haben.

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APN/DPA