Die neue griechische Regierung hat Steuersündern und Schuldnern in Griechenland den Kampf angesagt: Wer mehr als 150.000 Euro Schulden habe und sich bis zum 24. November nicht bei den Steuerbehörden melde, dessen Name werde veröffentlicht, hieß es unter anderem in einer Erklärung des Finanzministeriums in Athen. Die Behörde für Datenschutz und die Staatsanwaltschaft hätten dafür bereits grünes Licht gegeben.
Das griechische Finanzministerium hatte bereits im Oktober den Abgeordneten des griechischen Parlaments zwei Listen mit hunderten Namen von Bürgern vorgelegt, die dem Staat große Summen schulden. Die Namen der Steuersünder wurden jedoch nicht bekannt.
Unter den krassesten Fällen seien 40 Menschen, die dem griechischen Staat jeweils mehr als 100 Millionen Euro vorenthielten. Einer davon habe ein jährliches Einkommen von 42.000 Euro angemeldet, hatte aber im Ausland Geldeinlagen in Höhe von 104 Millionen Euro. Ein Unternehmer schuldet dem Staat 636 Millionen Euro, berichteten Abgeordnete, die damals die Liste gesehen hatten.
Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos hatte sich wiederholt entschlossen erklärt, die Namen zu veröffentlichen. Die griechische Presse machte im Oktober mehrere Fotos der Listen publik, wo aber die Familiennamen der Steuersünder gestrichen waren.