Der Attentäter von Sousse, der 24-jährige Seifeddin R., war für die tunesischen Behörden nach Angaben von Regierungschef Habib Essid ein Unbekannter. Der junge Mann mit den dichten dunklen Haaren wurde nicht mit terroristischen Vereinigungen in Verbindung gebracht - bis er am Freitag am Strand des Badeortes an Mittelmeer auftauchte und ein Blutbad anrichtete.
Fotos zeigen Seifeddin R. während der Tat. Er trägt eine kurze Hose und ein schwarzes T-Shirt - und in der Hand das Sturmgewehr, mit dem er Dutzende Menschen tötete, bevor er selbst erschossen wurde.
Einmal hat er in Sousse gearbeitet
Viele Informationen über den Werdegang des jungen Mannes gibt es nicht. Den Ferienort Sousse kannte der 24-Jährige der Zeitung "Al-Chourouk" zufolge, weil er in der Hafenstadt einmal gearbeitet hatte.
Der Attentäter stammt aus einer armen Gegend in der nordtunesischen Provinz Siliana. Laut "Al-Chourouk" war er einst Religionsschüler in einer nichtstaatlichen Einrichtung. Zudem hatte er Elektro-Ingenieurswesen studiert, und zwar in der Stadt Kairouan, einer Hochburg von Salafisten.
IS verbreitet seinen Kampfnamen
So lässt sich auch der angebliche Kampfname des Attentäters erklären, den die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verbreitete: Abu Jahja al-Kairuani. Ob sich R. tatsächlich dem IS angeschlossen hatte, ist aber nicht unklar. Nach Angaben der Regierung hatte er Tunesien nie verlassen.