Afghanistan Taliban töten laut US-Regierung Drahtzieher des Anschlags am Kabuler Flughafen im August 2021

Die afghanischen Taliban haben offenbar den Anführer der IS-Zelle getötet, die für den verheerenden Selbstmordanschlag auf den Flughafen von Kabul im August 2021 verantwortlich sein soll.

Die Taliban haben nach US-Angaben den mutmaßlichen Drahtzieher des verheerenden Selbstmordattentats am Flughafen von Kabul während des chaotischen Abzugs der US-Streitkräfte im Jahr 2021 getötet. Der Dschihadist habe für die  Gruppierung Islamischer Staat – Provinz Chorasan (IS-K), den afghanischen Ableger der Miliz Islamischer Staat (IS), den Anschlag am 26. August 2021 und andere Attentate organisiert, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Dienstag in Washington.

Unklar, ob Taliban IS-Drahtzieher gezielt getötet haben

Nähere Angaben zur Identität des Mannes und dazu, wann und wie er getötet wurde, machte Kirby nicht. Die "New York Times" berichtet, es sei unklar, ob der IS-Anführer gezielt von den Taliban getötet wurde oder einem der sich mehrenden Kämpfe zwischen den militanten Islamisten und IS-Kämpfern zum Opfer fiel. Sein Tod gehe aber allein auf das Konto der Taliban, die USA seien nicht beteiligt gewesen, zitierte der Sender CBS einen nicht namentlich genannten Regierungsmitarbeiter.

Der IS-K ist mit den Taliban verfeindet und verübte in den vergangenen Jahren mehrere schwere Anschläge in Afghanistan.

Die radikalislamischen Taliban hatten im August 2021 inmitten des Truppenabzugs der USA und ihrer Verbündeten aus Afghanistan die Macht in dem Land wieder an sich gerissen. Bei dem Anschlag am 26. August 2021 hatte sich vor einem der Eingangstore zum Flughafengelände in der afghanischen Hauptstadt Kabul ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt und 13 US-Soldaten sowie mindestens 170 Afghanen getötet.

Zum Zeitpunkt des Anschlages hatten am Flughafen der afghanischen Hauptstadt tausende Menschen versucht, an Bord eines der Evakuierungsflugzeuge zu kommen, mit denen die USA und andere westliche Staaten ihre Staatsbürger und Ortskräfte aus Afghanistan in Sicherheit brachten.

US-Präsident Joe Biden, der den Abzug angeordnet hatte, musste harsche Kritik für die chaotischen Zustände während der Operation einstecken. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht zur Aufarbeitung des Truppenabzugs machte die Regierung Bidens allerdings weitgehend dessen Amtsvorgänger Donald Trump für die Schwierigkeiten während der Operation verantwortlich.

DPA · AFP
mad