Hunderte israelische Touristen haben sich am Mittwoch nach einer eindringlichen Terrorwarnung ihrer Regierung von der Sinai-Halbinsel auf den Rückweg in ihre Heimat gemacht. Das teilte die Polizei mit. Die Regierung in Jerusalem hatte alle Israelis am Dienstagabend zum sofortigen Verlassen des Gebiets aufgefordert. Es gebe "konkrete Hinweisen" dafür, dass Terroristen die Entführung israelischer Bürger planten, hieß es.
Polizeisprecher Micky Rosenfeld erklärte, am Dienstag hätten sich etwa 650 Israelis auf dem Sinai aufgehalten. Bis Mittwochmorgen hätten 430 das Gebiet verlassen. Israel hat zwar eine ständige Reisewarnung, die von Abstechern in die Sinai-Wüste abrät, doch wird dies von Tausenden Israelis stets geflissentlich ignoriert. Mit dem Aufruf, "sofort abzureisen und heimzukehren" versuchte die israelische Regierung, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erlangen, damit Israelis ihre Verwandten und Bekannten, die dort unterwegs sind, möglichst rasch von der drohenden Gefahr unterrichten.
2004 hatten Selbstmordattentäter Anschläge auf ein Hotel und mehrere Campingplätze auf der Halbinsel verübt, von denen man wusste, dass sich dort viele Israelis aufhielten. Dutzende Menschen wurden damals getötet und Hunderte verletzt. Die israelischen Streitkräfte hatten die Halbinsel im Sechs-Tage-Krieg von 1967 erobert. Im Friedensvertrag von 1982 gab Israel das Gebiet an Ägypten zurück.