Terrorverdacht British Airways streicht wieder Flug nach Washington

Den zweiten Tag in Folge hat British Airways am Freitag wegen Sicherheitsbedenken den Flug 223 von London nach Washington gestrichen. Von französischer Seite wurde bestätigt, dass zwei Air-France-Flüge von US-Kampfjets begleitet wurden.

Den zweiten Tag in Folge hat British Airways am Freitag wegen Sicherheitsbedenken den Flug 223 von London nach Washington gestrichen. Die Entscheidung sei nach einem Sicherheitshinweis der Regierung getroffen worden, erklärte eine Sprecherin der britischen Fluggesellschaft. Bereits am Mittwoch war der Flug BA223 nach dessen Ankunft in Washington vom Terminal entfernt festgehalten und Passagiere sowie Besatzung von Sicherheitskräften befragt worden.

Nachmittagsflug gecancelt

Der Nachmittagsflug London-Washington wurde am Freitag weniger als zwei Stunden vor dem Start abgesagt. Über den Inhalt des Sicherheitshinweises wollte eine BA-Sprecherin keine Angaben machen; auch im Verkehrsministerium wurden weitere Angaben abgelehnt. Der vorherige Flug BA217 startete mit zweistündiger Verzögerung nach Washington, nachdem die US-Behörden nach Angaben von BA weitere Informationen eingefordert hatten.

Air-France-Stopp war ein Irrtum

Dass vor Weihnachten sechs Flüge der Air France von Paris nach Los Angeles gestrichen wurden, war auf die falsche Identifizierung von sechs Personen zurückzuführen. Wie die französische Polizei am Freitag mitteilte, ähnelten die Namen der sechs Passagiere denen von Terrorverdächtigen, die auf einer Liste der amerikanischen Bundespolizei verzeichnet sind. Erst die genauere Überprüfung ergab den Irrtum. Ein Verdächtiger stellte sich als fünf Jahre altes Kind heraus. Der französische Innenminister Nicolas Sarkozy rechtfertigte die Maßnahme dennoch: "Es ist eine angespannte Periode, in der ich das Prinzip der Vorsicht bevorzuge."

US-Kampfjets begleiteten Air-France-Maschinen

Verkehrsstaatssekretär Dominique Bussereau bestätigte unterdessen indirekt Medienberichte, wonach zwei Air-France-Flüge beim Anflug auf Los Angeles in der Neujahrswoche von US-Kampfjets begleitet worden seien. Es sei durchaus denkbar, dass Militärmaschinen Passagierflugzeugen in einer gewissen Entfernung folgten, sagte er dem Rundfunksender Europe-1. "Dies war der Fall in den Vereinigten Staaten."

Verstimmung zwischen USA und Mexiko

Derweil sorgte die Absage eines Flugs von Mexiko in die USA auf Grund von Sicherheitsbedenken für Verstimmungen zwischen beiden Ländern: Die Regierung in Mexiko kritisierte am Donnerstag (Ortszeit), der Flug sei abgesagt worden, weil die US-Behörden mit einem Landeverbot in Los Angeles gedroht hätten. Eine Erklärung, warum sie den Flug als Risiko einstuften, habe es nicht gegeben, sagte Präsidentensprecher Agustin Gutierrez. Die USA wiesen diese Darstellung zurück.

Sicherheitsvorkehrungen oder bloß Hysterie?

Mexiko habe die Entscheidung, den Flug am Mittwoch abzusagen, "in enger Absprache mit den Vereinigten Staaten" selbst getroffen, teilte die US-Botschaft in Mexiko-Stadt mit. Hintergrund seien "glaubwürdige Geheimdienstinformationen" gewesen. Die Passagiere des betroffenen Flugs durften am Mittwochabend mit mehreren Stunden Verspätung mit der Gesellschaft Mexicana nach Los Angeles reisen. Die USA hatten aus Furcht vor Terroranschlägen zum Jahreswechsel die Sicherheitsvorkehrungen im ganzen Land verschärft.

DPA