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Klimakonferenz einig bei Hilfen für ärmere Länder - aber auch viel Kritik
STORY: In der Nacht zu Sonntag konnte der Vorsitzende der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich, Sameh Shoukry, doch noch den Hammer fallen lassen. Nach einem Verhandlungsmarathon und mehr als 24 Stunden Verspätung haben sich die 200 Teilnehmerstaaten auf eine Abschlusserklärung geeinigt. So soll es unter anderem einen Hilfsfonds für ärmere Länder geben, die von den Folgen der Erderwärmung besonders hart betroffen sind. Auch die Vorgabe, weniger Kohle zu nutzen, wurde bekräftigt. Der von einigen Ländern geforderte Abschied von sämtlichen fossilen Brennstoffen, also auch von Öl und Gas, floss in den Abschlusstext jedoch nicht ein. Entsprechend gemischt waren die Reaktionen. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermanns, übte scharfe Kritik. "Dies ist das entscheidende Jahrzehnt, aber was uns hier vorliegt, ist kein ausreichender Schritt nach vorne für die Menschen und den Planeten." UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte: "Ein Entschädigungsfonds ist wichtig. Aber er ist keine Antwort darauf, wenn die Klimakrise einen kleinen Inselstaat von der Landkarte spült – oder ein ganzes afrikanisches Land in eine Wüste verwandelt." Pakistans Klimaministerin Sherry Rahman wiederum sprach von einem ersten positiven Meilenstein nach 30 Jahren Kampf. "Bei der Einrichtung des Fonds geht es nicht darum, Almosen zu verteilen, sondern es handelt sich eindeutig um eine Anzahlung auf eine längere Investition in unsere gemeinsame Zukunft, eine Anzahlung und eine Investition in Klimagerechtigkeit." Wie der Fonds finanziert werden soll, steht jedoch noch nicht fest. Die EU hatte am Donnerstag vorgeschlagen, dass auch wichtige Schwellen- und Industrieländer in den Finanztopf einzahlen sollen. Auch China müsste dann einen Beitrag leisten, statt nur die reichsten Länder, die in der Vergangenheit am meisten zur Erderwärmung beigetragen haben.