Trotz israelischer Warnungen Libyscher Frachter soll weiter Kurs auf Gazastreifen halten

Israelische Kriegsschiffe haben nach Angaben der libyschen Gaddafi-Stiftung deren Frachter mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen im Mittelmeer umringt. "Es ist eine wirkliche Bedrohung", sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Jussef Sawan, in der Nacht zum Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

Israelische Kriegsschiffe haben nach Angaben der libyschen Gaddafi-Stiftung deren Frachter mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen im Mittelmeer umringt. "Es ist eine wirkliche Bedrohung", sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Jussef Sawan, in der Nacht zum Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Die Funkverbindung mit der Besatzung sei unterbrochen.

Die Gaddafi-Stiftung, die die Hilfslieferung organisiert hat, beharrte ungeachtet der israelischen Warnungen darauf, dass der von ihr gecharterte Frachter "Amalthea" direkt den Gazastreifen ansteuern werde. "Das Schiff ist in Richtung Gaza unterwegs und wird seinen Kurs nicht ändern", sagte Sawan. Nach israelischen Angaben hatte der Kapitän eingewilligt den ägyptischen Hafen El Arisch anzulaufen. Aus ägyptischen Sicherheitskreisen verlautete, entsprechende Genehmigungen seien erteilt und das Schiff werde am Mittwoch in El Arisch an der Küste der Sinai-Halbinsel erwartet.

Ein Vertreter der Gaddafi-Stiftung an Bord des Frachters hatte der Nachrichtenagentur AFP per Satellitentelefon gesagt, Israel habe dem Frachter ein Ultimatum bis Mitternacht am Dienstag gestellt, um den Kurs zu ändern. Ein israelischer Militärsprecher dementierte die Existenz eines solchen Ultimatums.

Das unter moldauischer Flagge fahrende Schiff hatte am Samstagabend den griechischen Hafen Lavrio 60 Kilometer südöstlich von Athen verlassen. Das Schiff hat nach Angaben der Gaddafi-Stiftung 2000 Tonnen Medikamente und Nahrungsmittel geladen. Israel befürchtet hingegen, dass Waffenlieferungen an radikale Palästinenser als Hilfen getarnt sein könnten. Ende Mai hatten israelische Spezialkräfte in internationalen Gewässern eine Hilfsflotte für den Gazastreifen gewaltsam gestoppt. Dabei wurden neun Türken getötet. Der Angriff wurde international scharf verurteilt.

AFP
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