Nach dem gewaltsamen Tod eines mutmaßlichen Trump-Anhängers am Rande der Demonstrationen in der US-Stadt Portland, Oregon ist ein Tatverdächtiger von der Polizei getötet worden. Wie US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf Polizeiquellen berichten, starb der 48-Jährige nach Schüssen eines gemeinsamen Einsatzkommandos der Polizei und des US-Marshals-Service in der Kleinstadt Lacey im benachbarten Bundesstaat Washington.
Bei dem Verdächtigen soll es sich um einen Antifa-Anhänger handeln, gegen den wegen der Tötung des Anhängers der rechten Gruppe "Patriot Prayer" in Portland ermittelt worden sei. Das Opfer soll sich an einer Pro-Trump-Karawane aus Trucks beteiligt haben. US-Präsident Donald Trump hatte die Teilnehmer der als provokativ empfundenen Karawane via Twitter als "Great Patriots" gefeiert.
Haftbefehl nach "Vice"-Interview
Am Donnerstag hatte das Portal "Vice" ein Interview mit dem Mann veröffentlicht, in dem er andeutete, die tödlichen Schüsse in Portland abgefeuert zu haben. Er habe sich und einen Freund damit verteidigen wollen. "Ich hatte keine Wahl", sagte der 48-Jährige. Die Polizei in Portland hatte daraufhin Medienberichten zufolge am selben Tag einen Haftbefehl gegen den Mann ausgestellt.
Die Polizisten griffen zu, als der Mann in Lacey eine Wohnung verlassen hatte und in einen Wagen einsteigen wollte. "Als sie versuchten, ihn festzunehmen, gab es Schüsse", zitiert die "New York Times" einen Beamten zum Ablauf der Festnahme. Der getötete Verdächtige sei bewaffnet gewesen. Ob er die Polizisten damit bedroht oder auf sie geschossen hat, blieb zunächst offen.
Anhaltende Proteste in Portland
Die Stadt Portland wird seit Wochen jede Nacht durch Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt erschüttert. Der beschriebene Pro-Trump-Autokorso durch die Stadt provozierte Auseinandersetzungen zwischen Trump-Anhängern und Demonstranten. Auf dem Video eines Reporters der "New York Times" war zu sehen, wie von der Ladefläche eines Pick-ups im Korso mit einem Paintball-Gewehr auf Demonstranten geschossen wurde. Von einem anderen Wagen wurde Pfefferspray versprüht. Der erschossene Mann trug laut Medienberichten eine Baseball-Kappe der rechten Gruppe "Patriot Prayer".
Quellen: Nachrichtenagentur DPA; "New York Times", "Vice"