TV-Debatte der US-Republikaner Acht Politiker - acht Meinungen zur Außenpolitik

Bislang bekleckern sich die republikanischen Bewerber um das Weiße Haus mit ihrem außenpolitischen Wissen nicht mit Ruhm. Doch je näher die Vorwahlen rücken, desto sicherer werden die acht Kandidaten - und desto klarer ihre Meinungsverschiedenheiten.

Es sind nur noch sechs Wochen bis zum Beginn der Vorwahlen in den USA. Und ausgerechnet jetzt haben die republikanischen Bewerber um die US-Präsidentschaft ungewohnt klare Differenzen an den Tag gelegt. In einer vom Fernsehsender CNN gezeigten Debatte stritten die acht Anwärter für die Kandidatur ihrer Partei am Dienstagabend über Kernfragen der Außenpolitik. Einig waren sie lediglich in ihrer Kritik an der Führungsstärke von US-Präsident Barack Obama auf der Weltbühne. Der Demokrat tritt im November 2012 zur Wiederwahl für eine zweite Amtszeit an.

Die Frage des Tempos beim Truppenabzug aus Afghanistan entzweite das Bewerberfeld ebenso wie das Thema, wie im Anti-Terror-Krieg mit der unzuverlässigen Atommacht Pakistan umzugehen sei. Dass der texanische Gouverneur Rick Perry eine Einstellung sämtlicher US-Hilfszahlungen an das Land fordert, nannte die Kongressabgeordnete Michelle Bachmann "hochgradig naiv". Die USA müsse Pakistan eng an sich binden, um das Terrornetzwerk Al-Kaida daran zu hindern, an Nuklearwaffen zu kommen.

Der Kampf gegen den Terrorismus eint sie

Zu einem Schlagabtausch kam es auch über die Einwanderung. Zwar sprachen sich alle Republikaner für eine stärkere Sicherung der Grenze nach Mexiko aus. Vor allem aber der Umfrageführer Newt Gingrich setzte sich für einen "menschlichen Ansatz" bei Abschiebungen illegaler Einwanderer aus. Man dürfe keine "Familien zerstören, die hier ein Vierteljahrhundert gelebt haben", sagte er. Diese Meinung isoliert ihn von einer Mehrheit der republikanischen Wähler. Der Mit-Favorit Mitt Romney kritisierte, Gingrichs Ansatz "ermutigt nur mehr Menschen", illegal in die USA zu kommen.

Fast einmütig sprachen sich die parteiinternen Kontrahenten für einen entschiedenen Kampf gegen Terrorismus auf heimischen Boden aus. So würden sie den "Patriot Act" verlängern, der den Behörden weitreichende Befugnisse zur Überwachung von Amerikanern gibt. Der ehemalige Pizza-Unternehmer Herman Cain sowie der einstige Senator Rick Santorum deuteten an, dass vor allem muslimische Bürger eng ins Visier genommen werden müssten. Lediglich der Abgeordneten Ron Paul mahnte eindringlich, nicht weiter "die Freiheit für Sicherheit aufzugeben".

AFP
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