Ukrainer greifen Krim-Brücken an +++ Tote und Verletzte nach russischem Beschuss +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 530. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Leonie Scheuble
Und damit beenden wir den heutigen Liveblog und wünschen: Gute Nacht!
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Leonie Scheuble
Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Pokrowsk sind nach Angaben aus Kiew mindestens fünf Menschen getötet worden. "Fünf Tote und 18 Verletzte als Ergebnis von zwei Angriffen auf ein Wohngebäude in Pokrowsk", schreibt der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram. Beim ersten Angriff habe es vier zivile Todesopfer gegeben, bei der zweiten Attacke sei auch ein hochrangiger Vertreter der Rettungsdienste in der Region Donezk getötet worden.
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Thomas Krause
Mehr als 17 Monate nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow einmal mehr mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi telefoniert. Es sei eine Reihe "heißer Themen" diskutiert worden, darunter auch die "ukrainische Krise", teilt das russische Außenministerium mit. Das Telefonat der beiden Chefdiplomaten folgte auf einen Ukraine-Gipfel in Saudi-Arabien am vergangenen Wochenende, zu dem Russland nicht eingeladen war, China aber schon. Peking gilt als einer der wichtigsten Partner Moskaus.
Aus Russland, das derzeit rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebietes besetzt, hatte es Kritik an dem Gipfel gegeben. Solche Treffen ohne Beteiligung Moskaus hätten "nicht den geringsten Mehrwert", schimpfte etwa die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.
Bei dem zweitägigen Treffen in Saudi-Arabien hatten Vertreter aus rund 40 Staaten – darunter aus der Ukraine selbst – mögliche Friedenslösungen für das von Russland angegriffene Land diskutiert. Die Teilnahme Chinas wurde dabei von Diplomaten als besonderer Erfolg gewertet.
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Thomas Krause
Der im Exil lebende russische Kultautor Dmitry Glukhovsky ("Metro") ist in seiner Heimat in Abwesenheit zu acht Jahren Straflager verurteilt worden. Ein Moskauer Gericht befand den 44-Jährigen der angeblichen Verbreitung von "Falschnachrichten" über Russlands Armee für schuldig, wie die Agentur Interfax meldet. Glukhovsky, der bereits seit Jahren die autoritäre Politik von Kremlchef Wladimir Putin anprangert, hatte in sozialen Netzwerken den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert.
Eine Rückkehr nach Russland ist für den Science-Fiction-Autor, der im vergangenen Jahr das Buch "Geschichten aus der Heimat" herausbrachte und der im Exil in Spanien lebt, damit in absehbarer Zeit quasi ausgeschlossen. Er war bereits zuvor in seiner Heimat vom Machtapparat als "ausländischer Agent" gebrandmarkt worden. Seit Kriegsbeginn haben die Repressionen gegen Oppositionelle und Andersdenkende in Russland stark zugenommen.
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Russland meldet Geländegewinne bei Kupjansk
Thomas Krause
Russland hat nach eigenen Angaben entlang der Front bei Kupjansk im Nordosten der Ukraine Geländegewinne verbuchen können. In den "vergangenen drei Tagen" seien russische Soldaten auf einer Länge von elf Kilometern "drei Kilometer tief in die Verteidigung des Feindes" eingedrungen, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Armee habe ihre Lage entlang der dortigen Front verbessert und schlage weiter ukrainische Gegenangriffe zurück.
Die ukrainischen Streitkräfte hatten das Gebiet um die Stadt Kupjansk in der Region Charkiw im vergangenen September von Russland zurückerobert. Russland intensiviert seit einigen Wochen seine Angriffe in der Gegend aufs Neue.
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Frau wegen mutmaßlicher Mitarbeit an Attentatsplan gegen Selenskyj festgenommen
Thomas Krause
Ukrainische Sicherheitsbehörden haben eine Frau wegen des Verdachts festgenommen, Russland bei einem geplanten Attentat auf Präsident Wolodymyr Selenskyj unterstützt zu haben. Wie der ukrainische Geheimdienst SBU mitteilt, hatte die Frau für russische Geheimdienste relevante Erkenntnisse über einen Besuch Selenskyjs in der südukrainischen Region Mykolajiw gesammelt. Dem SBU zufolge soll die Frau Russland dabei geholfen haben, einen "schweren Luftangriff auf die Region Mykolajiw vorzubereiten".
Die in der Kleinstadt Otschakiw am Schwarzen Meer lebende Frau arbeitete dem SBU zufolge im Lager eines ukrainischen Militärstützpunkts. Sie soll versucht haben, den Zeitplan und den geplanten Ablauf von Selenskyjs Besuch in der Region in Erfahrung zu bringen. Zudem habe sie versucht, Informationen über den Standort ukrainischer Systeme der elektronischen Kriegsführung und Munitionslager zu erhalten.
Der Frau wird demnach die unbefugte Weitergabe von Informationen über Truppenbewegungen zur Last gelegt. Geheimdienstangaben zufolge drohen ihr dafür bis zu zwölf Jahre Haft.
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Thomas Krause
Die Bundesregierung erweitert ihre Garantien für Investitionen deutscher Unternehmen in der Ukraine. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilt, sichert der Staat ab sofort bei Investitionen in der Ukraine neben möglichen Eigentumsschäden bis zum Vollverlust der investierten Summe nun auch Risiken für Zinszahlungen auf sogenannte beteiligungsähnliche Darlehen ab. Diese Verbesserung der Garantiekonditionen sei ein "Signal der Zuversicht und der Solidarität" gegenüber Kiew, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
Die fortan abgesicherten beteiligungsähnlichen Darlehen sind langfristige Kredite, die deutsche Unternehmen zur Finanzierung ukrainischer Tochtergesellschaften einsetzen. Die Garantie gilt nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums sowohl für künftige als auch für bestehende beteiligungsähnliche Darlehen. Die Ausweitung sei durch die Aufhebung bestimmter staatlicher Beschränkungen seitens der Ukraine möglich geworden. Zudem sollen dem Ministerium zufolge zunächst bis 2025 die Antragsgebühren für Investitionsgarantien für die Ukraine wegfallen.
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Tote und Verletzte nach russischem Beschuss
Yannik Schüller
Bei neuem russischen Beschuss im Gebiet Charkiw und in der südukrainischen Stadt Cherson sind nach Angaben aus Kiew mehrere Menschen getötet und verletzt worden.
Zwei Menschen seien in dem Dorf Kutscheriwka im Kreis Kupjansk des ostukrainischen Gebiets Charkiw getötet, drei weitere verletzt worden, teilt der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, in Kiew mit. Zuvor hat er von einer Toten und Verletzten in Cherson berichtet. Jermak veröffentlichte ein Foto eines in Flammen stehenden Hauses. In dem neungeschossigen Wohnhaus in Cherson sei eine Frau getötet worden, zwei Feuerwehrmänner hätten einen Hitzschlag erlitten.
Zwei Menschen seien in dem Dorf Kutscheriwka im Kreis Kupjansk des ostukrainischen Gebiets Charkiw getötet, drei weitere verletzt worden, teilt der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, in Kiew mit. Zuvor hat er von einer Toten und Verletzten in Cherson berichtet. Jermak veröffentlichte ein Foto eines in Flammen stehenden Hauses. In dem neungeschossigen Wohnhaus in Cherson sei eine Frau getötet worden, zwei Feuerwehrmänner hätten einen Hitzschlag erlitten.
Von einer schweren Nacht für Cherson spricht der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin. Die russische Armee habe die Häuser im Zentrum von Cherson unter Feuer genommen. Zwölf Bürger seien verletzt worden.
Russland hält den größten Teil des Gebietes besetzt und beschießt von dort aus immer wieder das im vergangenen Jahr von ukrainischen Truppen befreite Cherson.
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Ukraine erhält 22 Soldaten aus russischer Gefangenschaft zurück
Yannik Schüller
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben weitere 22 Soldaten aus russischer Gefangenschaft zurückerhalten.
Unter den Freigelassenen seien auch Verwundete, die Männer hätten zuvor an verschiedenen Abschnitten der Front gekämpft, teilt der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit. "Der älteste unserer Soldaten ist 54 Jahre alt, der jüngste 23", sagt Jermak, der auch Bilder und ein Video mit den Männern veröffentlichte. Sie würden nun psychologische und medizinische Hilfe erhalten.
Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. Jermak sagt, dass Kiew im Auftrag von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter an einer Freilassung aller ukrainischen Gefangenen arbeite.
Unter den Freigelassenen seien auch Verwundete, die Männer hätten zuvor an verschiedenen Abschnitten der Front gekämpft, teilt der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit. "Der älteste unserer Soldaten ist 54 Jahre alt, der jüngste 23", sagt Jermak, der auch Bilder und ein Video mit den Männern veröffentlichte. Sie würden nun psychologische und medizinische Hilfe erhalten.
Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. Jermak sagt, dass Kiew im Auftrag von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter an einer Freilassung aller ukrainischen Gefangenen arbeite.
Seit Russlands Einmarsch sind nach bisherigen Angaben aus Kiew schon etwa 2600 Ukrainer aus der Gefangenschaft zurückgekehrt. In den meisten Fällen übergeben die Kriegsparteien eine etwa gleiche Zahl an Kämpfern wie die Gegenseite.
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Yannik Schüller
Nach dem ukrainischen Beschuss russisch kontrollierter Brücken zwischen der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und dem Gebiet Cherson sehen US-Experten Moskaus Militärtransporte in der Region erschwert.
Die russischen Besatzungstruppen seien nun gezwungen, ihren Verkehr wegen der Schäden an den Autobrücken von Tschonhar und Henitschesk über die längeren Wege im Westen der Krim umzuleiten, teilt das US-Institut für Kriegsstudien ISW in Washington mit. Die Schläge gegen die wichtigen Verkehrslinien schafften die Bedingungen für künftige entscheidende Einsätze der laufenden ukrainischen Gegenoffensive, hieß es.
Die russischen Besatzungstruppen seien nun gezwungen, ihren Verkehr wegen der Schäden an den Autobrücken von Tschonhar und Henitschesk über die längeren Wege im Westen der Krim umzuleiten, teilt das US-Institut für Kriegsstudien ISW in Washington mit. Die Schläge gegen die wichtigen Verkehrslinien schafften die Bedingungen für künftige entscheidende Einsätze der laufenden ukrainischen Gegenoffensive, hieß es.
Die russischen Truppen im besetzten Teil des Gebiets Cherson erhalten den Nachschub vor allem auch über die von Russland schon 2014 annektierte Krim. Zuvor hatte die Ukraine auch die Krimbrücke von Kertsch nach Russland beschossen, um die Truppen in Cherson von der wichtigen Versorgungslinie abzuschneiden. Der Straßen- und Schienenverkehr lief dort aber weiter.
Die Schläge gegen die Brücken von Tschonhar und Henitschesk erschwerten nun auf unbestimmte Zeit auch den Transport von Personal, Material und Ausrüstung für die russischen Verteidigungsstellungen im Westen des Gebiets Saporischschja und im Grenzgebiet Saporischschja-Donezk, heißt es in der ISW-Analyse. Es sei unklar, wie schnell den russischen Besatzern eine Reparatur gelingen werde.
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Yannik Schüller
Die russische Luftwaffe erzielt nach britischer Einschätzung im Angriffskrieg gegen die Ukraine trotz großen Aufwands nur geringe Erfolge.
Während des Sommers habe die Luftwaffe mehr als 100 Einsätze pro Tag geflogen, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. "Diese beschränkten sich jedoch aufgrund der Bedrohung durch die ukrainische Luftabwehr fast immer auf Einsätze über russisch kontrolliertem Gebiet."
Während des Sommers habe die Luftwaffe mehr als 100 Einsätze pro Tag geflogen, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. "Diese beschränkten sich jedoch aufgrund der Bedrohung durch die ukrainische Luftabwehr fast immer auf Einsätze über russisch kontrolliertem Gebiet."
Russland versuche, dieses Problem zu lösen, indem zunehmend sogenannte Freifallbomben mit Gleitaufsätzen zur Verlängerung der Reichweite eingesetzt würden. Diese Bomben könnten viele Kilometer vom Ziel entfernt von Flugzeugen abgeworfen werden, aber hätten noch nicht dauerhaft ihre Genauigkeit bewiesen, heißt es in London weiter.
"Zu Beginn der Gegenoffensive der Ukraine im Süden ab Juni 2023 waren russische Kampfhubschrauber sehr wirksam", kommentiert das britische Ministerium. Doch habe es Russland zuletzt offenbar nicht geschafft, im Süden eine effektive taktische Luftwaffe aufzubauen.
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DPA · AFP
yks