Moskau und Kiew werfen sich erneut Beschuss von Atomkraftwerk vor +++ Selenskyj lobt Erfolge ukrainischer Armee +++ Präsidentenberater plädiert für Weiterbetrieb deutscher AKW +++ Die News zu Russlands Krieg in der Ukraine im Liveblog.
Lesen Sie hier die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen des 164. Tages im russischen Krieg gegen die Ukraine.
Yannik Schüller
Liebe Leserin, lieber Leser!
An dieser Stelle beenden wir für heute unseren Liveblog zur Entwicklung im Ukraine-Krieg. Morgen informieren wir Sie wie gewohnt mit allen wichtigen Ereignissen und Entwicklungen.
Kommen Sie gut in die neue Woche!
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Yannik Schüller
Viele Blicke richten sich dieser Tage gen Istanbul. Vier unter anderem mit Sonnenblumenöl und Mais beladene Schiffe seien auf dem Weg in die türkische Metropole, um dort kontrolliert zu werden, hatte das Verteidigungsministerium in Ankara heute mitgeteilt.
Blick auf den Hafen von Istanbul, während das Frachtschiff "Polarnet" die Bosporusstraße durchquert. Emrah Gurel/AP/dpa
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Yannik Schüller
Nach dem Ende der russischen Seeblockade hat erstmals wieder ein Frachtschiff in einem ukrainischen Hafen angelegt.
"Der Schüttgutfrachter Fulmar S ist im Hafen Tschornomorsk angekommen und bereit zum Beladen", teilt das ukrainische Infrastrukturministerium auf seinem Telegram-Kanal mit. Die in den letzten Tagen aus den ukrainischen Häfen ausgelaufenen Schiffe hingen dort bereits seit Kriegsbeginn fest.
"Der Schüttgutfrachter Fulmar S ist im Hafen Tschornomorsk angekommen und bereit zum Beladen", teilt das ukrainische Infrastrukturministerium auf seinem Telegram-Kanal mit. Die in den letzten Tagen aus den ukrainischen Häfen ausgelaufenen Schiffe hingen dort bereits seit Kriegsbeginn fest.
Bisher sind aus den ukrainischen Häfen seit Anfang August schon acht Schiffe mit Getreide ausgelaufen. Mit dem Einlaufen der Fulmar S habe der Getreidekorridor nun einen "Ein- und Ausgang", erklärte Infrastrukturminister Olexander Kubrakow. Das sei ein wichtiges Signal für die Märkte.
Die unter der Flagge von Barbados fahrende Fulmar S liegt im Hafen von Tschornomorsk, der zum Einzugsgebiet von Odessa gehört. Die Ukraine will in Zukunft auch die Freigabe des Seehafens Mykolajiw für die Getreidetransporte erwirken. Ein entsprechender Vorschlag sei an die UN und die Türkei ergangen, teilt Kubrakow mit. Ziel sei es, die Getreideexporte auf drei Millionen Tonnen pro Monat anzuheben.
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Volker Königkrämer
Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge tonnenweise Munition zerstört, die Nato-Staaten an die Ukraine geliefert haben. In der südukrainischen Region Mykolajiw sei ein Lager mit insgesamt 45.000 Tonnen Munition getroffen worden, sagt der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Der Sprecher berichtet zudem von fünf weiteren Waffenlagern, die angegriffen worden seien - eines davon im besonders schwer umkämpften östlichen Gebiet Donezk. Unabhängig überprüfen lassen sich die Meldungen nicht.
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Volker Königkrämer
Papst Franziskus hat das Ende der Hafenblockade in der Ukraine und die ersten Getreideausfuhren begrüßt. Dies zeige, "dass es möglich ist, einen Dialog zu führen und konkrete Ergebnisse zu erzielen, die allen zugute kommen", sagt das Oberhaupt der katholischen Kirche vor Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Vergangene Woche war nach einer monatelangen Blockade erstmals wieder ein Schiff mit Getreide aus der Ukraine ausgelaufen. Vier weitere Frachter legten am Wochenende laut türkischen Angaben ab.
Der Papst sieht in der Entwicklung ein "Zeichen der Hoffnung", wie er sagt. "Und ich hoffe von Herzen, dass wir auf diesem Weg die Kämpfe beenden und einen gerechten, dauerhaften Frieden erreichen können."
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Moskau und Kiew werfen sich erneut Beschuss von Atomkraftwerk vor
Volker Königkrämer
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage haben sich Moskau und Kiew gegenseitig den Beschuss des südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja vorgeworfen. Die ukrainische Armee habe in der Nacht eine Rakete auf das AKW-Gelände abgefeuert, meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar, in der das Kraftwerk liegt. Die ukrainische Atombehörde Enerhoatom hingegen beschuldigt die Russen, das unter ihrer Kontrolle stehende Gelände selbst beschossen zu haben.
Bei dem Angriff wurden demnach ein Lager für abgebrannten Kernbrennstoff getroffen sowie Sensoren zur Strahlenmessung beschädigt. Enerhoatom berichtet zudem, kurz vor der Explosion hätten sich Hunderte Mitglieder der russischen Besatzung in Bunkern versteckt. Die Angaben beider Seiten lassen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
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Volker Königkrämer
Angaben des ukrainischen Generalstabs zufolge verlegt Russland weiter Kriegstechnik ins benachbarte Belarus. Unter anderem im Grenzbereich zum westukrainischen Gebiet Wolhynien würden auf belarussischem Gebiet zusätzliche Kräfte und Ausrüstung zur Luftverteidigung stationiert, teilt der Generalstab in Kiew mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht.
Die frühere Sowjetrepublik Belarus ist zwar nie offiziell mit in Russlands Krieg eingestiegen. Der autoritäre Machthaber Alexander Lukaschenko hat aber bereits kurz nach Beginn der Invasion Ende Februar eingeräumt, dass von belarussischem Staatsgebiet russische Raketen in Richtung Ukraine abgefeuert wurden.
Die frühere Sowjetrepublik Belarus ist zwar nie offiziell mit in Russlands Krieg eingestiegen. Der autoritäre Machthaber Alexander Lukaschenko hat aber bereits kurz nach Beginn der Invasion Ende Februar eingeräumt, dass von belarussischem Staatsgebiet russische Raketen in Richtung Ukraine abgefeuert wurden.
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Volker Königkrämer
Der frühere Kreml-Beamte Anatoli Tschubais hat nach einem Bericht der italienischen Zeitung "La Repubblica" das Krankenhaus von Olbia auf der Insel Sardinien verlassen. Der 67-Jährige habe positiv auf die Medikation reagiert und sei nach Frankfurt geflogen, wo er weiter behandelt werde, schreibt das Blatt.
Nachdem der einstige Sonderbeauftragte des Kreml vor gut einer Woche in die Klinik auf Olbia gebracht worden war, hatte es Spekulationen gegeben, er könnte vergiftet worden sein. Die italienische Polizei führte mit Spezialisten Untersuchungen durch. Das toxikologische Gutachten steht laut "Repubblica" aber noch aus - derzeit aber deute alles auf eine seltene Nervenkrankheit bei Tschubais hin.
Tschubais hatte sein Amt in Moskau Ende März niedergelegt. Der frühere Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin ist ein Kritiker des Angriffskrieges gegen die Ukraine.
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Volker Königkrämer
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor fast einem halben Jahr ist nach britischen Informationen wohl ein halbes Dutzend hochrangiger russischer Militärs entlassen worden. Die schlechte Leistung der Streitkräfte während der Invasion sei für die russische Militärführung kostspielig gewesen, was höchstwahrscheinlich zur Entlassung von mindestens sechs Kommandeuren geführt habe, teilt das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update mit. Unter anderem General Alexander Dwornikow sei abgesetzt worden, nachdem er das Gesamtkommando über die Operation in der Ukraine erhalten habe.
Hinzu kämen mindestens zehn russische Generäle, die in der Ukraine auf dem Schlachtfeld getötet worden seien, schreiben die Briten weiter. Insgesamt habe all dies wahrscheinlich zu Russlands taktischen und operativen Schwierigkeiten bei dem Angriffskrieg beigetragen.
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Volker Königkrämer
Vier weitere Getreidefrachter haben aus ukrainischen Häfen abgelegt. Die unter anderem mit Sonnenblumenöl und Mais beladenen Schiffe mit den Zielen China, Türkei und Italien seien auf dem Weg nach Istanbul, um dort kontrolliert zu werden, teilt das türkische Verteidigungsministerium auf Twitter mit. Insgesamt haben damit seit Abschluss des Getreide-Abkommens acht Frachter aus der Ukraine abgelegt.
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Ukrainischer Präsidentenberater appelliert für Weiterbetrieb deutscher Akw
Volker Königkrämer
Die ukrainische Regierung hat an die Grünen appelliert, die letzten Atomkraftwerke in Deutschland über das Jahresende hinaus weiterlaufen zu lassen. Der kommende Winter sei ein "Schlüsselwinter", sagt der engste Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, dem "Tagesspiegel". Es sei angesichts der Drosselung russischer Gaslieferungen nicht sinnvoll, die drei Anlagen im Dezember abzuschalten
"Wir müssen zwingend alles nutzen, was wir haben, um schnellstmöglich eine neue Energielandkarte in Europa zu schaffen und um nicht weiter den Krieg Russlands zu finanzieren", betont der Präsidentenberater. Es gehe in dieser Frage auch um Führungsstärke. "Wir zahlen einen hohen Preis, viele Menschen sterben. Wir hoffen, dass unsere Partner diesen Preis sehen und verstehen und ihrerseits alles tun, was möglich ist", sagt Podoljak.
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Volker Königkrämer
Ukrainische Landwirte stehen trotz der Wiederaufnahme der Getreideexporte über das Schwarze Meer unter starkem Druck. In diesem Jahr würden absehbar nur rund 20 Millionen Tonnen Weizen geerntet. Das sind etwa zwei Drittel des Ertrags im Vorjahr vor Beginn des russischen Angriffskriegs, sagt der ukrainische Vize-Landwirtschaftsminister Taras Wyssozkyj den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Bislang sind mindestens 20 Landwirte bei ihrer Arbeit ums Leben gekommen, weil sie über Minen gefahren sind", beschreibt er. Zudem seien trotz gestiegener Weltmarktpreise die Erzeugerpreise für Weizen dramatisch gesunken.
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Volker Königkrämer
Das erste Frachtschiff mit ukrainischem Getreide seit Kriegsbeginn legt später als erwartet im Libanon an. Die für diesen Sonntag geplante Ankunft des Schiffes "Razoni" sei abgesagt worden, berichtet die ARD unter Berufung auf den ukrainischen Botschafter im Libanon. Zu den Gründen werden keine Angaben gemacht. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtet unter Berufung auf eine Quelle der Hafenverwaltung im nordlibanesischen Tripoli, der Frachter werde dort am Dienstag anlegen - er habe seine Route geändert.
Der Frachter "Razoni" beim Ablegen im Hafen von Odessa. Turkish Defence Ministry/AFP
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DPA · AFP
kng