Mindestens sechs Tote nach russischem Drohnenangriff +++ Deutschland soll sich vermehrt an EU-Ausbildungsmission für die Ukraine beteiligen +++ Baltische Staaten wollen Sondertribunal gegen russischen Angriffkrieg +++ Die Nachrichten zu Russlands Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog.
In Kiew verteidigt Präsident Wolodymyr Selenskyj den Getreidedeal. Belarus rüstet sich – und verstärkt so die Sorge, dass der Krieg auch auf die dritte slawische Ex-Sowjetrepublik übergreift.
Lesen Sie alles über die Ereignisse des 236. Kriegstages im stern-Liveblog:
Thomas Krause
Die russische Hauptstadt Moskau hat nach Behördenangaben die Ziele der von Präsident Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung erreicht und die Einberufungen beendet. Das teilt der Militärkommissar der Stadt, Maxim Loktjew, russischen Agenturen zufolge mit. Er machte keine Angaben darüber, wie viele Männer in Moskau seit dem 21. September eingezogen worden seien. Freiwillige könnten sich weiter zum Dienst in der Armee melden.
Auch Bürgermeister Sergej Sobjanin sagte, Moskau habe seine Aufgabe in der Mobilisierung erfüllt. Den Einberufungsbescheiden, die nun noch an Wohnort oder Arbeitsstelle einträfen, müsse nicht mehr gefolgt werden. Das Verwaltungsgebiet Moskau rund um die Hauptstadt meldete ebenfalls das Ende der Mobilisierungsmaßnahmen.
Auch Bürgermeister Sergej Sobjanin sagte, Moskau habe seine Aufgabe in der Mobilisierung erfüllt. Den Einberufungsbescheiden, die nun noch an Wohnort oder Arbeitsstelle einträfen, müsse nicht mehr gefolgt werden. Das Verwaltungsgebiet Moskau rund um die Hauptstadt meldete ebenfalls das Ende der Mobilisierungsmaßnahmen.
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Ukraine und Russland tauschen erneut Gefangene aus
Yannik Schüller
In dem fast sieben Monate dauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine haben beide Seiten ein weiteres Mal viele Gefangene ausgetauscht.
108 gefangene ukrainische Soldatinnen und Zivilistinnen kehrten in ihre Heimat zurück, wie das Präsidialamt der Ukraine in Kiew mitteilt. "Die Ukraine lässt niemanden in Stich", schreibt Stabschef Andrij Jermak auf Telegram. Auf russischer Seite bestätigen das Verteidigungsministerium in Moskau und die Separatisten in Donezk die Heimkehr von 110 Gefangenen. Dazu zählen 72 russische Seeleute von zivilen Schiffen, die seit Beginn des Krieges im Februar in der Ukraine festgehalten worden seien.
108 gefangene ukrainische Soldatinnen und Zivilistinnen kehrten in ihre Heimat zurück, wie das Präsidialamt der Ukraine in Kiew mitteilt. "Die Ukraine lässt niemanden in Stich", schreibt Stabschef Andrij Jermak auf Telegram. Auf russischer Seite bestätigen das Verteidigungsministerium in Moskau und die Separatisten in Donezk die Heimkehr von 110 Gefangenen. Dazu zählen 72 russische Seeleute von zivilen Schiffen, die seit Beginn des Krieges im Februar in der Ukraine festgehalten worden seien.
Vergangene Woche hatten beide Seiten zweimal einige Dutzend gefangene Soldaten ausgetauscht. Bei einer Aktion Ende September hatten die von Russland kontrollierten Separatisten in Donezk auch zehn ausländische Gefangene freigelassen.
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Russischer Kampfjet stürzt über Wohnviertel ab - mindestens zwei Tote
Yannik Schüller
Ein russisches Militärflugzeug ist im Südwesten Russlands über einem Wohngebiet abgestürzt.
Die Maschine vom Typ Suchoi-34 sei in den Hof eines Wohnkomplexes gestürzt, der Treibstoff des Flugzeugs sei in Brand geraten, erklärt das Ministerium den Agenturen zufolge. In Online-Netzwerken veröffentlichte Bilder zeigen ein brennendes Wohngebäude.
Die Maschine vom Typ Suchoi-34 sei in den Hof eines Wohnkomplexes gestürzt, der Treibstoff des Flugzeugs sei in Brand geraten, erklärt das Ministerium den Agenturen zufolge. In Online-Netzwerken veröffentlichte Bilder zeigen ein brennendes Wohngebäude.
Das Feuer habe auf ein Wohngebäude übergegriffen, in dem fünf von neun Stockwerken mit einer Fläche von etwa 2000 Quadratmetern in Flammen stünden, zitieren die Agenturen das russische Katastrophenschutzministerium. Die Piloten des Kampfflugzeugs konnten sich laut Verteidigungsministerium mit dem Schleudersitz retten. Demnach handelte es sich um einen Übungsflug.
Der Gouverneur der russischen Region Krasnodar, Benjamin Kontradtijew, erklärt, dass "alle Feuerwehr- und Rettungseinheiten der Region damit beschäftigt sind, das Feuer zu löschen".
Jejsk liegt im Norden der russischen Region Krasnodar am Asowschen Meer. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht liegt die ukrainische Stadt Mariupol, die in den ersten Monaten der russischen Offensive durch Bombenangriffe und eine lange Belagerung verwüstet wurde.
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Yannik Schüller
Russland schickt nach amtlichen Angaben bis zu 9000 Soldaten sowie Hunderte Einheiten Technik nach Belarus.
Erwartet würden rund 170 Panzer, 200 gepanzerte Kampffahrzeuge und Artillerie, teilt der Leiter der Abteilung für internationale militärische Zusammenarbeit im belarussischen Verteidigungsministerium, Waleri Rewenko, mit. Er habe Militärattachés der Botschaften mehrerer Länder darüber unterrichtet. Zuvor hatten Russlands Präsident Wladimir Putin und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko über die Bildung einer gemeinsamen Militäreinheit informiert.
Die Gruppe sei in der Lage, sich für den Fall eines Angriffs aus dem Westen zu verteidigen, sagt der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Alexander Wolfowitsch. Zuvor hatte der belarussische Grenzschutz über eine stärkere Sicherung der Staatsgrenzen informiert. Zugleich betont Wolfowitsch, dass sich Belarus nicht auf einen Krieg vorbereite. Es gehe vor allem um gemeinsame Manöver als Reaktion auf Militärübungen in den benachbarten Nato-Staaten. Belarus grenzt sowohl an Russland als auch an die Ukraine.
Erwartet würden rund 170 Panzer, 200 gepanzerte Kampffahrzeuge und Artillerie, teilt der Leiter der Abteilung für internationale militärische Zusammenarbeit im belarussischen Verteidigungsministerium, Waleri Rewenko, mit. Er habe Militärattachés der Botschaften mehrerer Länder darüber unterrichtet. Zuvor hatten Russlands Präsident Wladimir Putin und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko über die Bildung einer gemeinsamen Militäreinheit informiert.
Die Gruppe sei in der Lage, sich für den Fall eines Angriffs aus dem Westen zu verteidigen, sagt der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Alexander Wolfowitsch. Zuvor hatte der belarussische Grenzschutz über eine stärkere Sicherung der Staatsgrenzen informiert. Zugleich betont Wolfowitsch, dass sich Belarus nicht auf einen Krieg vorbereite. Es gehe vor allem um gemeinsame Manöver als Reaktion auf Militärübungen in den benachbarten Nato-Staaten. Belarus grenzt sowohl an Russland als auch an die Ukraine.
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Christine Leitner
Während russischer Luftangriffe auf Kiew und andere Gebiete hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba den Westen zu weiterer militärischer Unterstützung aufgefordert. "Ich bin vermutlich der erste Außenminister, der sich wegen der Luftalarmsirene aus einem Schutzbunker an den EU-Außenministerrat wendet", schreibt Kuleba auf Twitter.
Der Minister fordert mehr Schutz vor Luftangriffen sowie weitere Munition. Er ruft die EU zudem zu Sanktionen gegen den Iran auf "wegen der Versorgung Russlands mit Drohnen".
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Mindestens sechs Tote nach russischem Drohnenangriff
Christine Leitner
Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und andere Orte des Nachbarlands sind am Montag nach amtlichen Angaben mindestens sechs Menschen getötet worden. In Kiew seien drei Tote geborgen worden, teilt der stellvertretende Chef des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, im Nachrichtenkanal Telegram mit. 19 Menschen seien aus den Trümmern eines Hauses gerettet worden. Innenminister Denys Monastyrskyj zufolge wurden in Kiew auch zwei Rettungskräfte verletzt
Die Behörden in Sumy sprechen von mindestens drei Toten und neun Verletzten. Insgesamt habe Russland mit etwa 40 Drohnen angegriffen, von denen fünf Kiew getroffen hätten, sagt Monastyrskyj der Agentur Ukrinform zufolge.
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Yannik Schüller
Die durch ihren Live-Protest gegen den Militäreinsatz in der Ukraine bekannt gewordene Fernsehjournalistin Marina Owsjannikowa ist mit ihrer Tochter aus Russland geflohen.
"Owsjannikowa und ihre Tochter haben Russland verlassen", sagt ihr Anwalt Dmitri Sachatow der Nachrichtenagentur AFP. "Sie sind jetzt in Europa. Es geht ihnen gut."
"Owsjannikowa und ihre Tochter haben Russland verlassen", sagt ihr Anwalt Dmitri Sachatow der Nachrichtenagentur AFP. "Sie sind jetzt in Europa. Es geht ihnen gut."
Marina Owsjannikowa, frühere Mitarbeiterin des staatlichen Fernsehsenders Perwy Kanal. Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
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Yannik Schüller
Die EU-Außenminister haben eine Ausbildungsmission für die Streitkräfte der Ukraine sowie die Freigabe von weiteren 500 Millionen Euro für Waffenlieferungen beschlossen.
Die Pläne sehen nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock vor, dass insgesamt 15 000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Damit wolle man das Land bestmöglich unterstützen, sagt die Grünen-Politikerin am Rande eines Treffens in Luxemburg.
Die Pläne sehen nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock vor, dass insgesamt 15 000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Damit wolle man das Land bestmöglich unterstützen, sagt die Grünen-Politikerin am Rande eines Treffens in Luxemburg.
Angelegt ist die Mission auf zwei Jahre. Neben militärischen Grundfähigkeiten soll sie auch weitere Fähigkeiten in Bereichen wie Minenräumung und Sanitätsdienst vermitteln.
Die Summe der über die EU finanzierten Kosten wird mit 106,7 Millionen Euro angegeben. "Die jüngsten willkürlichen Angriffe Russlands werden unsere Entschlossenheit, die Ukraine zu unterstützen, nicht erschüttern, sondern nur verstärken", erklärt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach der Entscheidung für die seit Wochen geplante Mission.
Die Summe der über die EU finanzierten Kosten wird mit 106,7 Millionen Euro angegeben. "Die jüngsten willkürlichen Angriffe Russlands werden unsere Entschlossenheit, die Ukraine zu unterstützen, nicht erschüttern, sondern nur verstärken", erklärt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach der Entscheidung für die seit Wochen geplante Mission.
Mit den weiteren 500 Millionen Euro will die EU vor allem Waffen, aber auch Ausrüstung für die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Bislang wurden fünf mal je 500 Millionen Euro bewilligt – insgesamt also 2,5 Milliarden. "Die Ukraine braucht mehr Waffen - wir werden sie liefern", sagte Borrell.
Das Geld kommt aus der sogenannten Europäischen Friedensfazilität–- ein neues Finanzierungsinstrument der EU, das genutzt werden kann, um Streitkräfte in Partnerländern zu stärken. Für 2021 bis 2027 ist sie mit 5,7 Milliarden Euro ausgestattet. Deutschland finanziert nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) rund ein Viertel.
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Yannik Schüller
Geflüchtete aus der Ukraine können noch bis Ende Oktober ihre Landeswährung Hrywnja bei Banken und Sparkassen in Deutschland in Euro umtauschen.
Der letzte Bankarbeitstag zum Umtausch von Hrywnja sei im Regelfall der 28. Oktober, teilt das Bundesfinanzministerium, die Deutsche Bundesbank und die Deutsche Kreditwirtschaft mit. Man habe sich mit der ukrainischen Nationalbank darauf verständigt, das Programm wegen stark gesunkener Nachfrage auslaufen zu lassen. Zuletzt hätten nur noch sehr wenige Transaktionen stattgefunden.
Der letzte Bankarbeitstag zum Umtausch von Hrywnja sei im Regelfall der 28. Oktober, teilt das Bundesfinanzministerium, die Deutsche Bundesbank und die Deutsche Kreditwirtschaft mit. Man habe sich mit der ukrainischen Nationalbank darauf verständigt, das Programm wegen stark gesunkener Nachfrage auslaufen zu lassen. Zuletzt hätten nur noch sehr wenige Transaktionen stattgefunden.
Das Programm war im Mai nach einer Vereinbarung mit der ukrainischen Nationalbank über ein Umtauschvolumen von zunächst 1,5 Milliarden Hrywnja an den Start gegangen.
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Yannik Schüller
Einen Monat nach der von Präsident Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung werden die Moskauer Rekrutierungszentren geschlossen.
Wie Bürgermeister Sergej Sobjanin mitteilt, sollen die Zentren in der russischen Hauptstadt heute Nachmittag schließen. Die Ziele der Teilmobilmachung seien in Moskau "vollständig" erreicht worden, erklärt Sobjanin. Zur Zahl der zum Armeedienst eingezogenen Moskauer machte er keine Angaben.
Wie Bürgermeister Sergej Sobjanin mitteilt, sollen die Zentren in der russischen Hauptstadt heute Nachmittag schließen. Die Ziele der Teilmobilmachung seien in Moskau "vollständig" erreicht worden, erklärt Sobjanin. Zur Zahl der zum Armeedienst eingezogenen Moskauer machte er keine Angaben.
Putin hatte am Freitag gesagt, Russland plane vorerst keine weitere Mobilmachung von Reservisten über die bislang verkündete Teilmobilmachung hinaus. In der "vorhersehbaren Zukunft" sehe er keine Notwendigkeit, weitere Reservisten einzuziehen. Bisher seien 222.000 Reservisten zu den Waffen gerufen worden, in rund zwei Wochen werde die geplante Zahl von 300.000 erreicht sein. Von den Einberufenen seien 16.000 bereits "in kämpfenden Einheiten", gab er bekannt.
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Yannik Schüller
Wie der regierungskritische belarussische Nachrichtenkanal "Nexta" twittert, gilt fast für die gesamte Ukraine Luftalarm:
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Yannik Schüller
Wie die BBC unter Berufung auf den den Telegramkanal von Dmitro Zhyvystskyy, dem Gouverneur der Region Sumy, berichtet, sollen mindestens drei Menschen durch die russischen Raketenangriffe getötet worden sein.
"Um 5:20 Uhr am Morgen schlugen drei russische Raketen in einer Einrichtung der zivilen Infrastruktur ein. Mindestens drei Menschen starben. Neun sind verletzt. Es befinden sich immer noch Menschen unter den Trümmern", so Zhyvytsky auf Telegram.
"Um 5:20 Uhr am Morgen schlugen drei russische Raketen in einer Einrichtung der zivilen Infrastruktur ein. Mindestens drei Menschen starben. Neun sind verletzt. Es befinden sich immer noch Menschen unter den Trümmern", so Zhyvytsky auf Telegram.
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DPA · AFP
cl / yks