Ukraine Separatisten besetzen Zentralbank in Donezk

Seit Wochen halten prorussische Kämpfer zahlreiche Gebäude im ostukrainischen Donezk besetzt. Separatisten haben jetzt auch das Gebäude der Zentralbank unter ihre Kontrolle gebracht.

Prorussische Separatisten haben am Montag das Gebäude der ukrainischen Zentralbank in der östlichen Stadt Donezk besetzt. Die Aufständischen wollten damit jeglichen Geldfluss aus der Krisen-Region an die Zentralmacht in Kiew unterbinden, sagte Separatistenführer Andrej Purgin. "Wir brauchen das Kapital hier", betonte er örtlichen Medien zufolge.

Die Besetzung sei seit über einem Monat vorbereitet worden, hieß es von Seiten der Separatisten. Derzeit werde mit Behördenvertretern die Übernahme der regionalen Finanzbehörden durch die selbsterklärte "Volksrepublik Donezk" vorbereitet. Vor dem Haupteingang standen fünf bewaffnete Separatisten, während Angestellte der Bank das Haus verließen.

Russland soll sich von Rebellen distanzieren

Die Separatisten halten in Donezk und anderen Städten im Osten der Ukraine seit April zahlreiche Behördengebäude und Polizeiwachen besetzt. Die Regierung in Kiew versucht seit Wochen vergeblich, die von den prorussischen Milizen gehaltenen Städte wieder unter ihre Kontrolle zu bringen.

Die Führung in Kiew forderte unterdessen Moskau erneut auf, sich von den Aufständischen öffentlich zu distanzieren. Der Kreml führe einen "verlogenen Propagandafeldzug" gegen die Ukraine, kritisierte das Außenministerium in Kiew. Russland müsse seine "Unterstützung der blutigen Mörder und Terroristen" sofort einstellen.

Nach dem Abschuss eines ukrainischen Militärflugzeugs bei Lugansk, bei dem am Wochenende alle 49 Soldaten an Bord getötet wurden, droht eine weitere Eskalation des blutigen Konflikts, bei dem ohnehin bereits hunderte Menschen getötet wurden.

DPA
kis/AFP/DPA