Den am Freitag in zwei Zeitungen veröffentlichten Befragungen nach würde die Partei Kadima unter Führung von Vize-Ministerpräsident Ehud Olmert rund 40 der 120 Parlamentssitze gewinnen. Olmert hatte die Amtsgeschäfte Scharons übernommen, nachdem dieser am Mittwoch einen schweren Schlaganfall und Hirnblutungen erlitt. In einer mehrstündigen Operation war es den Ärzten am Donnerstag gelungen, die Blutungen zu stoppen. Am Freitagmorgen war sein Zustand unverändert, den Ärzte zuvor als kritisch beschrieben hatten. Scharon war weiterhin an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Seinen Amtsgeschäften wird der 77-Jährige wohl nicht mehr nachkommen können.
Der in der Zeitung "Haaretz" veröffentlichten Umfrage zufolge kämen die rechte Likud-Partei und die Arbeitspartei auf 18 beziehungsweise 13 Sitze im Parlament. Einer zweiten, in der Zeitung "Jedioth Ahronoth" erschienen Umfrage zufolge würde das Ergebnis der Kadima auf 42 Sitze steigen, sollte sie mit dem Spitzenkandidaten Schimon Peres antreten. Experten zufolge könnte die Kadima bei den Umfragen allerdings von einer durch Scharons schlechten Gesundheitszustand ausgelösten Sympathiewelle profitiert haben.