Der Iran lenkt im Atomstreit offenbar ein und ist einem westlichen Diplomaten zufolge zur vollständigen Aussetzung seines umstrittenen Programms zur Urananreicherung bereit. Damit käme das Land den jüngsten Forderungen Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs zur Beilegung des jahrelangen Atomstreits nach.
"Die Vereinbarung für eine vollständige Aussetzung steht, aber die (Internationale Atomenergiebehörde) IAEA hat noch keinen Brief erhalten, in dem dies bestätigt wird", sagte ein der UN nahe stehende Diplomat am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. Halb-amtliche iranische Nachrichtenagenturen hatten zuvor unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, der Religionsstaat wolle seine Entscheidung am Sonntag zunächst den Botschaftern Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mitteilen.
Der Iran war nach Angaben von Diplomaten in der vergangenen Woche eine endgültige Antwort auf den Vorschlag der drei EU-Länder zur Beilegung des Atomstreits schuldig geblieben. Danach sollte der Iran Teile seine umstrittenen Atomprogramms einfrieren. Dazu gehört insbesondere ein Stopp der Anreicherung von Uran, das zur Herstellung von Atomwaffen genutzt werden kann. Im Gegenzug will die Europäische Union (EU) nicht empfehlen, den Fall wie von den USA gefordert an den UN-Sicherheitsrat zu verweisen. Dieser kann Sanktionen verhängen. Der Iran hat Vorwürfe der USA zurückgewiesen, nach Atomwaffen zu streben.