US-Verteidigungsministerium 190.000 US-Waffen im Irak verschwunden

190.000 Kalaschnikow-Sturmgewehre und Pistolen sind im Irak angeblich spurlos verschwunden. Die Waffen, gestellt von der US-Armee, waren für irakische Sicherheitskräfte bestimmt. Doch nun könnten sie in den Händen von Aufständischen sein, berichtet die "Washington Post".

Im Irak sind einem Bericht der "Washington Post" zufolge 190.000 Kalaschnikow-Sturmgewehre und Pistolen spurlos verschwunden. Das US-Verteidigungsministerium wisse nicht, wo die - für die irakischen Sicherheitskräfte bestimmten - Waffen geblieben seien, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen US- Regierungsreport. Die Waffen seien 2004 und 2005 in den Irak geliefert worden.

Die US-Regierung fürchte, dass die Waffen in die Hände von Aufständischen gefallen sein könnten, die die US-Soldaten im Irak bekämpfen, schrieb die Zeitung. Vermisst werden auch kugelsichere Westen und Helme.

14 Milliarden Euro für Waffen

Nach einem Bericht der US-Kontrollbehörde GAO haben die amerikanischen Streitkräfte keine Kenntnis davon, was mit etwa 30 Prozent der Waffen geschehen ist, die die USA von 2004 an bis Anfang dieses Jahres an die irakischen Sicherheitskräfte ausgegeben haben. Seit 2003 haben die USA 19,2 Milliarden Dollar (13,9 Milliarden Euro) ausgegeben, um die irakischen Sicherheitskräfte auszurüsten.

Das Pentagon bestritt laut "Washington Post" die Angaben der GAO nicht. Es seien interne Untersuchungen angeordnet worden. Erschwert werde die Suche nach vermissten Waffen durch ihre mangelhafte Kennzeichnung - so gebe es immer noch keine Seriennummern der Waffen, berichtete die Zeitung.

DPA
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