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  • US-Vizepräsidenten: Fotos der Running Mates der letzten US-Wahlen

Harris bis Gore Vize, wer? Diese "Running Mates" standen an der Seite der letzten US-Präsidenten

  • von Mirjam Bittner
  • 04. November 2024
  • 19:38 Uhr
"We did it, Joe!" – wir haben es geschafft, freute sich Kamala Harris im November 2020. Sie, die Hoffnungsträgerin, als Vizepräsidentin an der Seite Joe Bidens, der das Land nach einer stürmischen Trump-Präsidentschaft beruhigen wollte. Die heute 59-Jährige ist die erste schwarze Frau mit diesem Amt, die Erwartungshaltung von allen Seiten war überdimensional; der Sexismus ebenso.    Vier Jahre lang stand sie meist im Schatten Bidens. Mit der Immigration und der Reform der Strafjustiz war sie für besonders undankbare Bereiche verantwortlich, mit denen sich kaum Wahlen gewinnen lassen. Häufig blieb sie eher im Hintergrund und ist zwar landesweit bekannt, aber kaum jemand weiß, wofür sie steht. Zur möglichen Retterin der Stunde wurde sie erst nach Bidens miserabler TV-Debatte. Plötzlich suchten die Demokraten händeringend nach einer möglichen Nachfolgerin – und Harris war da. Denn an dem Doppel-Ticket hängen Millionen US-Dollar an Wahlkampfspenden, die Harris im Gegensatz zu anderen Kandidatinnen oder Kandidaten nutzen dürfte. Bisher jedoch bleibt Biden auf seinem Posten – und damit auch Harris
Kamala Harris (seit 2021)
"We did it, Joe!" – wir haben es geschafft, freute sich Kamala Harris im November 2020. Sie, die Hoffnungsträgerin, als Vizepräsidentin an der Seite Joe Bidens, der das Land nach einer stürmischen Trump-Präsidentschaft beruhigen wollte. Die heute 59-Jährige ist die erste schwarze Frau mit diesem Amt, die Erwartungshaltung von allen Seiten war überdimensional; der Sexismus ebenso.

Vier Jahre lang stand sie meist im Schatten Bidens. Mit der Immigration und der Reform der Strafjustiz war sie für besonders undankbare Bereiche verantwortlich, mit denen sich kaum Wahlen gewinnen lassen. Häufig blieb sie eher im Hintergrund und ist zwar landesweit bekannt, aber kaum jemand weiß, wofür sie steht. Zur möglichen Retterin der Stunde wurde sie erst nach Bidens miserabler TV-Debatte. Plötzlich suchten die Demokraten händeringend nach einer möglichen Nachfolgerin – und Harris war da. Denn an dem Doppel-Ticket hängen Millionen US-Dollar an Wahlkampfspenden, die Harris im Gegensatz zu anderen Kandidatinnen oder Kandidaten nutzen dürfte. Bisher jedoch bleibt Biden auf seinem Posten – und damit auch Harris
© Tierney L. Cross / Imago Images
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"We did it, Joe!" – wir haben es geschafft, freute sich Kamala Harris im November 2020. Sie, die Hoffnungsträgerin, als Vizepräsidentin an der Seite Joe Bidens, der das Land nach einer stürmischen Trump-Präsidentschaft beruhigen wollte. Die heute 59-Jährige ist die erste schwarze Frau mit diesem Amt, die Erwartungshaltung von allen Seiten war überdimensional; der Sexismus ebenso.    Vier Jahre lang stand sie meist im Schatten Bidens. Mit der Immigration und der Reform der Strafjustiz war sie für besonders undankbare Bereiche verantwortlich, mit denen sich kaum Wahlen gewinnen lassen. Häufig blieb sie eher im Hintergrund und ist zwar landesweit bekannt, aber kaum jemand weiß, wofür sie steht. Zur möglichen Retterin der Stunde wurde sie erst nach Bidens miserabler TV-Debatte. Plötzlich suchten die Demokraten händeringend nach einer möglichen Nachfolgerin – und Harris war da. Denn an dem Doppel-Ticket hängen Millionen US-Dollar an Wahlkampfspenden, die Harris im Gegensatz zu anderen Kandidatinnen oder Kandidaten nutzen dürfte. Bisher jedoch bleibt Biden auf seinem Posten – und damit auch Harris
Mike Pence und Donald Trump waren ein Team: Team Trump. Pence, nach eigenen Aussagen "ein Christ, ein Konservativer und ein Republikaner – in dieser Reihenfolge", stand über die gesamte Amtszeit loyal hinter Trump. Der Evangelikale ertrug Trumps öffentliche Aussetzer bei X, damals noch Twitter, und trug politische Entscheidungen mit: gegen Einwanderung und Abtreibung, für Religion, Waffen und eine liberale Wirtschaft.    Dann kam mit dem Sturm auf das Capitol am 6. Januar 2021 der Bruch. Damals habe Trump von ihm verlangt, sich über die Verfassung zu stellen. Das sagte Pence in seiner Bewerbungsrede für die Präsidentschaft, die er im vergangenen Jahr zeitweise anstrebte – und damit gegen seinen einstigen Förderer kandidierte. Das hat ihm Trump nicht verziehen: Er suchte sich bei seiner erneuten Kandidatur mit dem 39-jährigen J.D. Vance einen anderen Kandidaten.
Bevor Joe Biden selbst Präsident wurde, war er Barack Obamas Vizepräsident – sein Sidekick. Biden konnte im Wahlkampf ausgleichen, was dem damals erst 47-jährigen Obama fehlte: Er ist ein politisches Schwergewicht und brachte Erfahrung in Innen- und Außenpolitik mit. Obama wiederum setzte sich bei Bidens späterem Wahlkampf für den Kandidaten ein.     Am Ende der zwei Amtszeiten blieben von den beiden nicht nur politische Entscheidungen. Auf sozialen Medien kursierten auch Memes der öffentlich inszenierten "Bromance": Biden und Obama die sich eine Faust geben, zusammen essen, im Oval Office diskutieren. "Ich habe einen Bruder gewonnen", sagte Obama später über den Mann an seiner Seite. Biden soll in ihm bis heute einen treuen Ratgeber haben
Dick Cheney und George W. Bush waren so ganz anders als die Bromance zwischen Biden und Obama. Die beiden waren keine Freunde. Sein Vize nannte Bush "den Mann", beschreibt der stern einmal die Beziehung. Nach seinem Amtsantritt holte Cheney seine Tätigkeit als Vorstandschef beim US-Bauunternehmen Haliburton ein und er kämpfte mit einem Bilanzskandal. Trotzdem bezeichneten mehrere Beobachter Cheney damals als den mächtigsten Vizepräsidenten aller Zeiten. So hörte Bush bei seiner Reaktion auf die Anschläge am 11. September 2001 auf ihn. Ebenso, als er 2003 den Krieg im Irak befahl. In einem Buch des bekannten US-Journalisten Bob Woodward zeichnete dieser 2004 das Bild eines Strippenziehers, eines "Kriegstreibers".    Vor dem Vize-Posten war Cheney schon einmal für einen Bush tätig, als Verteidigungsminister des Seniors, George H. W. Bush (1989-1993). Dieser beschrieb ihn in einer späteren Biografie als "Hardliner", der seinen Sohn schlecht beraten habe. Trotz aller Macht: Anders als seine Nachfolger wollte Cheney nie Präsident werden. Das habe ihn für Bush Junior zu einem guten Vize gemacht, sagte der einmal.
Al Gore und Bill Clinton 1992 bei einer Veranstaltung in New York City um Spenden zu sammeln
Wie Minnie und Mickey, Cap und Capper oder Bonny und Clyde – US-Präsidenten und ihre Vizes sollte eine verlässliche Beziehung verbinden. Doch nicht alle Paare kamen gut miteinander aus.

Das Amt des Vizepräsidenten als wenig beachteter Stellvertreter – das war einmal. Heute haben die Amtsträger eine andere Rolle – und stehen mehr unter Beobachtung. "Die Vizepräsidentschaft ist das beste Sprungbrett, das es in der US-Politik gibt", sagte Joel Goldstein dem stern einmal. Goldstein ist Jura-Professor an der US-Universität Saint Louis und hat mehrere Bücher über Vizepräsidenten geschrieben.

Vizekandidaten sollen Nachteile des Kandidaten bei der US-Wahl ausgleichen 

Vizepräsidenten sind wichtige Berater ihrer Präsidenten. Sie sitzen dem Senat vor und können dort – wie Bidens Vize Kamala Harris zu Anfang – bei einem Gleichstand entscheiden. Auch spielen sie eine wichtige Rolle bei den Präsidentschaftswahlen. So war es Mike Pence, der das Wahlergebnis bestätigte, obwohl Donald Trump ihn davon abzuhalten versuchte. Trump hat ihm das nie verziehen. Er entschied sich bei seiner dritten Kandidatur deshalb für einen anderen Vizekandidaten auf dem Ticket, den US-Senator J.D. Vance.

Alle aktuellen Entwicklungen zur Präsidentschaftswahl finden Sie in unserem Liveticker zur US-Wahl 2024.

Quellen:  US-Senat, "Los Angeles Times", "New York Times", "Business Insider"

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