Nach Niederlage in Iowa Er will die "Seele" der USA retten: Kann Joe Biden Trump wirklich schlagen?

Joe Biden: Kann der Ex-Vizepräsident im Wahlkampf gegen Donald Trump mithalten?
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Joe Biden ist seit seinem Einstieg ins Rennen um Trumps demokratischen Herausforderer der Favorit. Doch warum kandidiert ein 77-jähriger Ex-Vizepräsident, den viele Demokraten für altbacken und einen Politdinosaurier halten? Biden sagt, seine Entscheidung sei in dem Moment gefallen, als US-Präsident Trump Neonazis in Charlottesville verteidigte, wo bei einem rechtsextremen Anschlag eine Frau getötet wurde.
Biden kämpft – wie er selbst sagt – um die „Seele“ der USA zu retten. Er will das Land wieder als einen zuverlässigen, internationalen Partner etablieren und die politische Mitte stärken. Der ehemalige Senator will keinen politischen Umbruch wie etwa seine Herausforderer Bernie Sanders oder Elizabeth Warren. Für ihn geht es um Versöhnung. So will er zum Beispiel Deals mit den Republikanern machen. Und er steht für eine Rückkehr zur Obama-Ära. 
Seine Chancen, Trump zu schlagen, stehen von allen demokratischen Kandidaten am besten. Als ehemaliger Vize ist Biden landesweit ein vertrauter Name. Und er ist beliebt bei älteren Wählern und bei Afroamerikanern. Das ist vor allem im Süden des Landes während der Vorwahlen entscheidend. Doch ausgerechnet bei diesen Vorwahlen zeigt Biden seine Schwäche: Er hat sammelt weniger Wahlkampf-Spenden als seine Mitbewerber und verspricht sich bei öffentlichen Auftritten oft. Kann er in einem harten Wahlkampf gegen Trump mithalten?  
Der Wahlkampf der US-Demokraten nimmt an Fahrt auf. Die nächste wichtige Etappe der Vorwahl ist in New Hampshire. Doch auch hier wird der Ex-Vizepräsident seine Probleme haben.