Was mag in einer Frau vorgehen, dessen Mann vor den Augen der Welt grausam ermordet wurde? Die Nachricht vom Video, in dem Muat al Kasaba von Mitgliedern der Terrormiliz IS in einen Käfig gesteckt und bei lebendigem Leib angezündet wurde, ging um die Welt. Jetzt hat Jordaniens Königin Rania gemeinsam mit ihrem Mann, König Abdullah, die Witwe des Kampfpiloten zu Hause besucht.
Schluchzend drückt Anwar Tarawneh den Kopf an die königliche Schulter. Königin Rania nimmt die junge Frau in den Arm, spendet ihr Trost. Es ist eine tränenreiche Begegnung der beiden Frauen.
Ein Facebookpost brachte die Todesnachricht
Gerade einmal fünf Monate war das junge Paar verheiratet, ehe die F-16 des Piloten an Heiligabend abgeschossen und al Kasaba von der Terrororganisation IS gefangengenommen wurde. Laut der englischen Zeitung "Daily Mail" erfuhr die 26-jährige Witwe über Facebook vom Tod ihres Mannes. "Als ich Facebook auf meinem Handy öffnete, sah ich den Post", so die Witwe. "Rest in Peace, Muath" (zu deutsch: Ruhe in Frieden, Muath), stand da.
Sie erzählt auch, dass ihr Mann ein ungutes Gefühl am Tag seines letzten Fluges hatte. "Er hatte gehofft, dass Nebel aufkäme und er nicht fliegen müsse", erzählt sie dem englischen "Independent". "Er hatte das Gefühl, dass etwas schief gehen könnte. Es war merkwürdig, denn so etwas hatte er noch nie zuvor gesagt."
Stunden später wurde sein Flugzeug über der syrischen IS-Hochburg Rakka abgeschossen. Vor drei Tagen veröffentlichte der IS ein 22-minütiges Video, auf dem der Kampfpilot bei lebendigem Leib verbrannt wird. Anwar Tarawneh hat sich diesen Film nicht angesehen. Kurz nachdem sie vom Tod ihres Mannes erfuhr, kollabierte sie und kam in ein Krankenhaus.