Der britische Premierminister Gordon Brown will die G20 langfristig zu einer Weltwirtschaftsregierung formen. Die Gruppierung der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer solle sich regelmäßig treffen, um Wachstumsstrategien zu beraten, sagte Brown der Zeitung "Die Welt". Ziel sei ein besseres System für Frühwarnung und Krisenbewältigung. "Die G20 haben die Welt gemeinsam vor dem Kollaps des Finanzsystems gerettet. Das ist eine große Chance, langfristig zusammenzuarbeiten", fügte Brown hinzu.
Am Donnerstag und Freitag treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G20 im amerikanischen Pittsburgh zum Weltfinanzgipfel. Ginge es nach dem britischen Premier, sollten solche Treffen künftig zu einer regulierenden Institution werden. "Die politischen Führer müssen sich regelmäßig treffen und sich gegenseitig beraten, was jedes einzelne Land für ein globales, nachhaltiges Wachstum tun kann." Ein Anfang sei gemacht, noch würden die G20-Staaten jedoch nicht eng genug zusammen arbeiten. Ihm schwebe ein neuer Weg vor, um die "Weltwirtschaft global zu regieren".
Brown sagte, dass die G20 nur gemeinsam zu einer Lösung für Manager-Gehälter, Steueroasen und der Überwachung des Bankensektors kommen könnte. Er erwarte in Pittsburgh eine Einigung, die genannten Probleme gemeinsam zu lösen. "Globale Probleme erfordern globale Lösungen und Handlungen." Ob er sich notfalls auch auf eine europaweite Regulierung einlassen würde, sollte die US-Regierung nicht mitziehen, dazu wollte sich Brown nicht äußern. Die Frage stelle sich nicht, da er sicher sei, Europa und USA würden sich einigen können. "Jedes Land hat Banken, die international verlinkt sind. Insofern hat auch jedes Land ein Interesse an einer gemeinsamen Lösung."