New Yorker Ex-Bürgermeister Der Apfel fällt nicht weit vom Chef: Rudy Giuliani, Trump-Mitverschwörer Nummer 1

Rudy Giuliani, spricht auf einer Pressekonferenz auf dem Parkplatz einer Landschaftsbaufirma am 7. November 2020 in Philadelphia
Donald Trump ist im Zusammenhang mit der Erstürmung des Sitzes des US-Parlaments angeklagt. Einer seiner mutmaßlichen Mitverschwörer: sein ehemaliger Anwalt Rudy Giuliani (hier bei einer Pressekonferenz im November 2020)
© Bryan R. Smith / AFP
Einst lehrte er New Yorks Unterweltbossen das Fürchten. Heute fürchtet er um seine Freiheit. Als sein ehemaliger Berater und Anwalt soll sich Rudy Giuliani für und mit Donald Trump gegen die Vereinigten Staaten verschworen haben. Es ist der bisherige Tiefpunkt einer tragischen Karriere. 

Da ist sie, Anklage Nummer Drei. Als Staatsoberhaupt soll sich Donald Trump gegen den Staat verschworen haben. Der Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021, jene historische Demütigung der US-Demokratie, geht auf das Konto des Ex-Präsidenten und Wieder-Präsidentschaftskandidaten, da ist sich Sonderermittler Jack Smith sicher.

Doch: Allein verschwört es sich schlecht. Sechs seiner Mitarbeiter sollen Trump geholfen haben, fünf von ihnen sind Juristen. Der wohl prominenteste dieser Ritter der Schwafelrunde: Rudolph William Louis Giuliani, der Dritte seines Namens.

Seine Geschichte könnte tragischer kaum sein. Vom einst gefeierten Bürgermeister, der der New Yorker Mafia den Kampf ansagte, die Nation nach den Anschlägen vom 11. September tröstete und am Ende selbst den Weg ins Weiße Haus suchte, ist nur noch ein Schatten geblieben. Ein zeternder, alter Mann, der die Welt missverstanden hat und sich von ihr missverstanden fühlt.

Willkommen in der wirren Welt des Rudy Giuliani