150.000 Soldaten beteiligt Putin ordnet überraschend Großmanöver und Waffen-Inspektionen an

Russland: Militärfahrzeuge fahren 2018 über das Übungsgelände "Tsugol", etwa 250 Kilometer südöstlich der Stadt Tschita in Ostsibirien. Wladimir Putin hat kurzfristig eine Reihe großangelegter Militärmanöver angeordnet. 
Russland: Militärfahrzeuge fahren 2018 über das Übungsgelände "Tsugol", etwa 250 Kilometer südöstlich der Stadt Tschita in Ostsibirien. Wladimir Putin hat kurzfristig eine Reihe großangelegter Militärmanöver angeordnet. 
© DPA
Wladimir Putin will überraschend Großmanöver und Inspektionen durchführen. 150.000 Soldaten sollen an den Übungen teilnehmen. Stattfinden sollen die Manöver unter anderem am Schwarzen und Kaspischen Meer – angeblich zur "Sicherheit im Südwesten Russlands".

Der russische Präsident Wladimir Putin hat kurzfristig eine Reihe groß angelegter Militärmanöver angeordnet. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag mitteilte, dienen die Übungen und Inspektionen unter Beteiligung von 150.000 Soldaten sowie Hunderten Kampfjets und Kriegsschiffen der Gewährleistung der "Sicherheit im Südwesten Russlands". Stattfinden sollen die Manöver demnach unter anderem am Schwarzen und Kaspischen Meer. Am Schwarzen Meer liegt die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums soll es insgesamt 56 "taktische Übungen" an 35 Militärbasen an Land sowie an 17 Marine-Stützpunkten geben. Knapp 150.000 Soldaten, mehr als 26.000 Waffen sowie 414 Flugzeuge und 106 Schiffe würden einer "Überraschungsinspektion" unterzogen, hieß es weiter.

Die Maßnahmen dienten der "Sicherheit im Südwesten Russlands, wo ein ernsthaftes Terrorismus-Risiko", bestehe, erklärte das Ministerium. Zudem sollten die Streitkräfte mit den Übungen das im Herbst geplante groß angelegte Manöver "Kaukasus 2020" vorbereiten. 

Zwei Fliegen mit einer Klappe?

Putin hat derzeit mit rasant fallenden Beliebtheitswerten zu kämpfen. In Chabarowsk finden außerdem seit einer Woche Proteste statt. Die Demonstranten fordern zum Teil seinen Rücktritt. 

Die Demonstration militärischer Stärke könnte nun nicht nur dazu dienen, mal wieder den patriotischen Geist in der Bevölkerung anzukurbeln, sondern auch ein mahnendes Zeichen an den Fernen Osten Russlands zu senden. 

ivi mit AFP