Der ehemalige Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus hat sich für "Kommunikationsfehler" während seiner Amtszeit und bei seinem Rücktritt entschuldigt. Den Entschluss zu seinem Rücktritt habe er schon am Abend der schweren Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl am 30. August gefasst, sagte der CDU-Politiker der "Thüringer Allgemeinen". Bei den Abläufen danach sei es aber zu Kommunikationsfehlern gekommen, für die er "um Verzeihung" bitte.
Selbstkritisch äußerte sich Althaus gut drei Monate nach seinem Rücktritt als Erfurter Regierungschef auch zu seinem medialen Umgang mit dem Skiunfall vom Neujahrstag, bei dem eine Frau ums Leben kam. So tue es ihm im Nachhinein leid, dass parallel zu einem Wahlparteitag, auf dem er krankheitsbedingt fehlte, das erste Interview in einer Boulevardzeitung erschien.
Der zivilrechtliche Vergleich mit der Familie der verunglückten Frau sei noch nicht abgeschlossen, teilte Althaus mit. Er selbst verfolge neben seiner Tätigkeit als CDU-Landtagsabgeordneter keine konkreten politischen Pläne.
Der frühere Regierungschef räumte auch politische Versäumnisse ein. So bedauere er, das Problem der Kommunalabgaben in Thüringen nicht umfassend gelöst zu haben. Auch dass mehrere Gesetze seiner Landesregierung vor Gerichten scheiterten, bleibe für ihn unbefriedigend, wird Althaus zitiert.
Er verteidigte zugleich wichtige Entscheidungen seiner Amtszeit wie die sogenannte Familienoffensive. Schließlich sei mit dem neuen Erziehungsgeld ein bundesweiter Akzent gesetzt worden. Allerdings räumte Althaus auch ein, dass "wesentliche Inhalte nicht ausreichend vermittelt wurden".