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"TheRepublic" Unions-Mitglieder gründen Kampagnen-Agentur gegen den "Linksdrift" in Deutschland

Caroline Bosbach
Caroline Bosbach ist Teil der Kampagne "TheRepublic".
© Jens Krick / Picture Alliance
Mehrere Unions-Mitglieder haben eine Agentur für konservative Kampagnen gegründet. "TheRepublic" will gegen den "linken Mainstream" vorgehen und wird unter anderem von Friedrich Merz unterstützt.

Eine Gruppe von CDU- und CSU-Politikern will mit einer eignen Kampagnen-Agentur konservative Anliegen bewerben. Laut Gründungsaufruf soll die Agentur mit dem Namen "TheRepublic" konservative Akzente in der öffentlichen Debatte setzen, wie die "Bild"-Zeitung am Donnerstag berichtete. Zu den Unterstützern des Vorhabens gehören demnach unter anderem die CDU-Größen Wolfgang Bosbach und Friedrich Merz. Dorothee Bär soll nach Angaben von Gründungsmitglied Armin Petschner-Multari nicht zu den Unterstützern gehören, wie es Medien zunächst berichtet hatten.

"Unsere Mission baut auf dem liberal-konservativen Werteverständnis auf", zitiert "Bild" aus dem Gründungspapier der Agentur. "Wir stehen für mündige Bürger, einen schlanken und dennoch effizienten Staat sowie die wehrhafte Demokratie." Die Organisation verstehe sich "hierbei auch als außerparlamentarische Stimme von CDU und CSU", heißt es in einer Erklärung. "Wir bieten dem wirtschafts- und bürgerfeindlichen Klima die Stirn und geben denen, die Deutschland am Laufen halten, eine starke Stimme." Das Projekt erfährt nach eigenen Angaben breite Unterstützung aus der Union. 

1000 freie Mitarbeiter und 200.000 Euro Startkapital

Bei einer Auftaktveranstaltung in Leipzig Ende August warb demnach der CDU-Politiker Friedrich Merz für das Projekt. Zu den Unterstützern gehöre auch der Hamburger CDU-Chef Christoph Ploß, die Mittelstandvereinigung der CDU, und Fraktionsvize Carsten Linnemman. Merz erklärte laut "TheRepublic", er habe die Entwicklung dieses Projekts mit Interesse verfolgt und wünsche den Initiatoren im Sinne der Meinungsvielfalt in Deutschland viel Erfolgt. "Das bürgerliche Lager muss raus aus der Defensive", betonte Ploß. "Dafür müssen wir teilweise neue Wege gehen." 

Armin Petschner-Multari, der bislang den Youtube-Kanal der CSU bestückte, ist maßgeblich an der Planung beteiligt. Daneben soll auch Bosbachs Tochter Caroline Bosbach zum Führungsteam des Netzwerks gehören. Petschner-Multari betonte auf Twitter, dass die Kampagne "nicht von Unionspolitikern gegründet" wurde. "Unsere Kern-Unterstützer kommen aus dem Umfeld der Mittelstands- und Wirtschaftsunion."

Mit der Kampagnen-Agentur wollen die Politiker "für Freiheit und gegen Bevormundung" werben. Ihre Botschaften verbreiten sie nicht nur über die gleichnamige Website, sondern auch per Video auf den Sozialen Netzwerken. Wie "The Pioneer" und die "Frankfurter Rundschau" berichten, sollen rund 200.000 Euro Startkapital und 1000 freie Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

Reaktionen im Netz

Erste Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Auf Twitter kommentierten zahlreiche User die Unions-Kampagne. Viele von ihnen sehen darin eine Annäherung an den extremen Flügel der AfD.

"Mit #TheRepublic bekommen #CDU#CSU eine autoritär rechte, für Verschwörungsideologie jederzeit offene Kampagnenplattform, die jederzeit Diskurse dahin verschieben wird, wo Leute wie #Maaßen und #Trump sie gern hätten", kommentiert ein User.

Das wirft bei einigen die Frage auf, warum die CDU-Fraktion sich davor sträubt, die Plätze mit der FDP zu tauschen.

Andere positionieren sich klar auf Seiten der Kampagne – und äußern Kritik an den Medien in Deutschland. "#TheRepublic ist der letzte Weckruf an die politische Linke, ihren Hintern hochzukriegen und medientechnisch endlich den Rechten etwas entgegenzusetzen. Bei 1Prozent und Co sind wir ja noch nicht aufgewacht", twittern Vertreter von Union Watch. Und ein User setzt hinzu: "#TheRepublic geht ja richtig viral. Jetzt müssen Linke nur noch akzeptieren, dass es auch andere Meinungen gibt und die Welt wäre wieder ein Stückchen besser geworden"

cl AFP

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