In der Sendung "Logo!" AfD-Chef Chrupalla wird nach deutschem Lieblingsgedicht gefragt – und ist ratlos

Tino Chrupalla lächelt
Tino Chrupalla ist seit Ende 2019 neben Jörg Meuthen einer der beiden Bundessprecher der AfD
© Adam Berry / Getty Images
Im ZDF-Magazin "Logo!" stellten sich zwei Wochen vor der Bundestagswahl Politikerinnen und Politiker den Fragen von Kinderreportern. AfD-Chef Chrupalla leistete sich einen Patzer bei einem seiner Lieblingsthemen.

Wenn Politiker spontan Fragen beantworten sollen, auf die sie nicht vorbereitet sind, kann schnell mal betretene Stille entstehen. So in etwa erging es dem AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla. Nur die Frage, die ihm gestellt wurde, bewegte sich eigentlich innerhalb eines Terrains, auf dem man von ihm mehr Sicherheit erwartet hätte.

Denn gern fordert Chrupalla, dass in den Schulen hierzulande mehr deutsches Kulturgut vermittelt wird. Doch auf die Frage eines ZDF-Kinderreporters nach seinem deutschen Lieblingsgedicht musste er passen. Sichtlich verunsichert antwortete der 46-Jährige: "Mein Lieblingsgedicht, ist, ehm, da muss ich, da müsste ich jetzt erst mal überlegen, fällt mir jetzt gar keins ein." Auf die Nachfrage von "Logo!"-Reporter Alexander, ob der AfD-Politiker denn vielleicht einen Lieblingsdichter habe, antwortete Chrupalla "Heinrich Heine."

Zuvor hatte er betont, seine Partei wolle, dass wieder mehr deutsche Volkslieder und deutsche Gedichte gelehrt würden, die deutschen Dichter und Denker wieder mehr in den Schulen gewürdigt würden. Daraufhin hatte Alexander gesagt, er finde, dass bereits relativ viele Gedichte auswendig gelernt werden müssten.

Nicht nur AfD-Chef Tino Chrupalla stockte bei manchen Fragen

Auch die Spitzenkandidaten der anderen Parteien – von Armin Laschet (CDU) über Olaf Scholz (SPD), Annalena Baerbock (Grüne), Christian Lindner (FDP), Markus Söder (CSU) bis hin zu Janine Wissler (Linke) stellten sich kurz vor der Bundestagswahl am 26. September in drei- bis vierminütigen Interviews den Kinderreportern von "Logo!". Und waren nicht immer sicher bei Fragen zur Jugendsprache. Nicht punkten konnte Chrupalla bei der Frage, was das Jugendwort "cringe" (fremdschämen) bedeute.

Im Netz gab es für seine Aussagen Spott und Häme. Ein Nutzer twitterte: "Es ist wie Sarah Palin nach ihrer Zeitungslektüre zu fragen. Oder Donald Trump nach seiner liebsten Bibelstelle." Ein anderer schrieb: "Chrupalla kennt keine deutschen Gedichte aber mag Heine cringer gehts nicht."

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© DPA
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anb