
Jürgen Trittin, Grüne: Auch der Ex-Bundesumweltminister hatte als junger Mann eine linksextreme Phase – er war Mitglied des Kommunistischen Bundes (KB). 2001 gestand er auf Druck Fehler im Umgang mit dem sogenannten "Mescalero"-Brief von 1977 ein. Auch er habe als Student in der Auseinandersetzung um diesen umstrittenen Nachruf auf den von der Roten Armee Fraktion (RAF) ermordeten Generalbundesanwalt Siegfried Buback "auf eine vielleicht zu trotzköpfige Art" die Meinungsfreiheit verteidigen wollen, sagte er dem stern. Das würde man heute "mit Sicherheit" nicht mehr tun. In dem Brief bekundete der damals anonyme Verfasser seine "klammheimliche Freude" über Bubacks Tod, um anschließend Gewalt als politisches Mittel abzulehnen. Trittin gestand ein, er habe damals nicht sehen wollen, dass unabhängig vom Inhalt "allein die Sprache für die Angehörigen der Opfer unerträglich" gewesen sein musste. "Das war ein schwerer Fehler." Bubacks Sohn hatte Trittins Rücktritt gefordert. Das Bild zeigt Trittin 2001 auf der Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen in Rostock