Die Führung der Berliner Humboldt-Universität (HU) hat die Störaktion einzelner Studenten gegen einen Vortrag von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) am Mittwochabend bedauert. Diese Aktion sei "zutiefst undemokratisch" gewesen, erklärte HU-Präsident Jan-Hendrik Olbertz am Donnerstag in Berlin.
"Wo das Reden aufhört, beginnt oft die Gewalt", erklärte Olbert. "Gerade die Universität muss ein Ort des freien Meinungsaustauschs sein." Der Universitätspräsident betonte allerdings zugleich, dass er die Ängste der Studenten verstehe und ihre "dezidiert antimilitaristische Haltung" begrüße.
Die protestierenden Hochschüler hatten de Maizières Vortrag zum Thema "Armee der Einheit - Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt" durch anhaltendes Pöbeln und Klatschen so lange gestört, bis der Minister seinen Auftritt schließlich beendete.
Zwischendurch hatte de Maizière noch versucht, die lautstark Protestierenden zu besänftigen, doch auf sein Diskussionsangebot ging niemand ein. Auch Olbertz konnte die aufgebrachte Menge nicht besänftigen.