Vor mehr als 1000 Trauergästen aus dem In- und Ausland sagte Köhler: "Johannes Rau hat Deutschland vorbildlich vertreten und im Inneren zusammengehalten. Sein Einsatz für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wirkt fort." Rau habe die Hochachtung seiner Mitmenschen gewonnen. "Doch gelang ihm weit mehr: Er gewann auch ihre Zuneigung, ja ihre Herzen", ergänzte der Bundespräsident in seiner Rede.
Gesamte Kabinett anwesend
Rau war am 27. Januar nach langer Krankheit gestorben. In der betont schlicht gehaltenen Trauerzeremonie, die Rau selbst noch bis in die Einzelheiten festgelegt hatte, war der Sarg des achten Bundespräsidenten vor dem Altar mit der deutschen Fahne umhüllt aufgebahrt. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, würdigte Rau als bekennenden und standfesten Christen.
An Gottesdienst und Staatsakt nahmen Spitzenpolitiker aus dem In- und Ausland teil. Nahezu das gesamte Kabinett sowie die Spitzen der Parteien waren anwesend. Rau war mehr als 50 Jahre lang aktiver Politiker, von 1999 bis 2004 Bundespräsident und zwischen 1978 und 1998 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
Bestattung im Kreise der Familie
Nach der Zeremonie trugen acht Soldaten den Sarg entlang einer militärischen Ehrenformation aus dem Dom, an deren Seite acht Generäle schritten. Danach geleitete eine Fahrzeugkolonne in langsamem Tempo den Leichenwagen zum Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte, wo Rau im Kreise seiner Familie am Nachmittag beigesetzt wird. Die ARD berichtet seit 10 Uhr über die Trauerfeier, später auch die Sender ZDF, Phoenix, n-tv und N24.