Es birgt eine gewisse Ironie, dass ein AfD-Politiker wie Björn Höcke - der sich rigoros für Abschiebungen einsetzt - sozusagen selbst abgeschoben wurde: von den Beschäftigten des Opel-Werks in Eisenach. Die Opelaner freuen sich zwar über solidarische Unterstützung - auf die von Thüringens umstrittenem AfD-Chef verzichteten sie aber lieber.
Höcke wollte sich am Dienstag unter die knapp 1400 Teilnehmer einer Aktion für den Erhalt der Autofabrik in Eisenach mischen. Vergebens. Die Beschäftigten und Vertrauensleute drängten ihn und etwa ein halbes Dutzend andere AfD-Anhänger immer weiter von der Kundgebung ab.
Opelaner zu Björn Höcke: "Auf Wiedersehen!"
Der Abgang von Höcke wurde mit "Auf Wiedersehen!"-Sprechchören und Trillerpfreifen der Opelaner begleitet, wie Videos von Anwesenden zeigen.Die Solidarität der AfD werde nicht gebraucht, erklärte der Betriebsrat der Beschäftigten des Opel-Werks in Eisenach. Höcke gilt - auch wegen seiner Dresdner Rede zur deutschen Erinnerungskultur vor mehr als einem Jahr - als Rechtsaußen in der AfD. In der Debatte um die Zukunft des Eisenacher Opel-Werks, für das die Belegschaft Investitionszusagen des französischen Opel-Mutterkonzerns PSA fordert, hatte Höcke kürzlich erklärt, Deutschland brauche "endlich wieder eine patriotische Wirtschaftspolitik".