Brandenburg Hetze gegen geplantes Flüchtlingsheim

In einem Dorf in Brandenburg soll ein Heim für 150 Asylsuchende entstehen. Rechtsextremisten machen dagegen Stimmung - und bekommen Zuspruch von den Anwohnern.

In einem Dorf in Brandenburg machen Rechte Stimmung gegen ein geplantes Flüchtlingsheim. Das berichtet unter anderem "der Tagesspiegel". Demnach soll es im Rahmen einer Bürgerversammlung in Pätz zu ausländerfeindlichen Äußerungen gekommen sein. Allerdings hetzten nicht nur offensichtliche Rechtsextremisten gegen das Asylbewerberheim. Nach Angaben der Zeitung soll die Hälfte der rund 150 Teilnehmer zustimmend auf die Hasstiraden reagiert und sich skeptisch zu den Plänen geäußert haben.

Bereits seit Tagen versucht eine anonyme Bürgerinitiative, im Internet gegen die Flüchtlinge aus Syrien mobil zu machen. Laut eines Berichts der "Märkischen Allgemeinen" liegen dem Verfassungsschutz Hinweise vor, dass sich dahinter Anhänger der NPD verbergen. Tatsächlich liest sich die entsprechende Facebook-Seite wie eine Ansammlung fremdenfeindlicher Vorurteile und Drohungen. So ruft ein Nutzer dazu auf, das Heim am besten vor Einzug der Asylsuchenden abzubrennen, ein anderer will es einreißen - und alle scheinen sich einig, dass es in dem Ort keinen Platz für Ausländer gibt.

Immerhin scheinen nicht alle Einwohner diese Sicht zu teilen: Ebenfalls bei Facebook hat sich "Pro Asyl Pätz" formiert. Unterstützer versuchen dort, Sachlichkeit in die Debatte zu bringen und erinnern daran, dass es in dem Ort schon einmal ein Asylbewerberheim gab - und ähnliche Probleme. "Als dann das Heim wieder umgesiedelt wurde, gab es wiederum Proteste, weil viele Einwohner sich an die preiswerten Hilfskräfte für den Garten gewöhnt hatten."

steh