Bürgermeisterwahl in Hamburg Ahlhaus holt auch zwei Stimmen von der Opposition

Hamburg hat einen neuen Bürgermeister. Die Bürgerschaft hat den bisherigen Innensenator Christoph Ahlhaus zum Nachfolger von Ole von Beust gewählt. Der CDU-Politiker erhielt mehr Stimmen, als Schwarz-Grün Abgeordnete stellt.

Deutschlands einzige schwarz-grüne Landesregierung hat einen neuen Chef: Die Hamburger Bürgerschaft wählte am Mittwoch Christoph Ahlhaus (CDU) zum Bürgermeister. Der Nachfolger von Ole von Beust (CDU) erhielt mit 70 von 121 Stimmen sogar zwei mehr, als Schwarz-Grün zusammen hat. 50 Abgeordnete votierten gegen den bisherigen Innensenator, ein Parlamentarier enthielt sich.

Im Anschluss wurden der 40-jährige Ahlhaus und der schwarz-grüne Senat vereidigt. Drei Senatorenposten, darunter auch Ahlhaus' alte Position, sind neu besetzt. Das Verhältnis im Senat bleibt aber bestehen: Sechs Senatoren stellt die Union, drei die Grünen.

Neuer Chef der Innenbehörde ist der bisherige Leiter des Hamburger Verfassungsschutzes, Heino Vahldieck (CDU). Für die zurückgetretene Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) kommt der 53-jährige Reinhard Stuth (CDU), der erst Ende 2009 als Staatsrat der Behörde entlassen worden war. Überlegungen, das Ressort der Wissenschaftsverwaltung anzugliedern, waren nach Protesten verworfen worden. Die Behörde von Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) übernimmt der 71-jährige Ian Karan (parteilos). Die Berufung des Unternehmers mit Wurzeln in Sri Lanka war umstritten, da er seinen Lebenslauf geschönt hatte. Auch Spenden an den früheren rechtskonservativen Innensenator Ronald Schill bescherten ihm Kritik.

"Ahlhaus findet schon jetzt Anerkennung"

Der Vorsitzende der Hamburger CDU-Fraktion, Frank Schira, zeigte sich erfreut über die zwei Stimmen von anderen Bürgerschaftsabgeordneten: "Das zeigt doch, dass Christoph Ahlhaus schon jetzt Anerkennung im Parlament findet."

Beust hatte schon vor rund einem Monat seinen Rücktritt angekündigt und Ahlhaus als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Während es in der CDU keinerlei Bedenken gegen Ahlhaus gab, löste seine Nominierung bei den Grünen zunächst heftige Debatten aus. Ahlhaus gilt vielen als Hardliner und war zuletzt wegen Kontakten zu einer schlagenden Studentenverbindung in die Kritik geraten. Am vergangenen Wochenende war er dann auch von der Grünen-Basis akzeptiert worden.

DPA
mad/DPA

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