Bürgervotum über Abwahl in Duisburg Sauerland gibt sich optimistisch

Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland muss sich an diesem Sonntag einem Bürgervotum stellen. Noch ist er guter Dinge, dass er im Amt bleiben darf. Er war wegen Genehmigung der Loveparade, bei der 21 Menschen ums Leben kamen, in die Kritik geraten.

Der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) hat sich vor dem Bürgervotum über seine Abwahl an diesem Sonntag optimistisch gezeigt. Er gehe davon aus, dass er auch nach Abschluss des Verfahrens Stadtoberhaupt sein werde, sagte er der "Bild"-Zeitung (Samstag). Außerdem gehe er nicht davon aus, dass bis zu einem möglichen Gerichtsverfahren wegen der Loveparade-Katastrophe alle Anschuldigungen bestehen bleiben. "Den Freispruch für Duisburg möchte ich im Amt erleben", sagte Sauerland.

Nach Ansicht der Initiatoren des Abwahlverfahrens trägt Sauerland die politische Verantwortung für die Genehmigung der Loveparade, bei der 21 Menschen in einem Massengedränge starben und Hunderte verletzt wurden. Die Kritiker werfen dem Oberbürgermeister zudem Versagen beim Umgang mit den Opfern vor.

Hoffnung auf "demokratischen Schlusspunkt"

Sauerland sagte über sein viel kritisiertes Auftreten nach der Katastrophe: "Nach der Loveparade war auch ich in einer Situation, die man nur beschreiben kann, wenn man sie erlebt hat." Es habe Morddrohungen gegen ihn gegeben. "Da handelt man nicht immer ganz rational", sagte Sauerland. Seit dem Unglück habe er für Aufklärung gesorgt: "Wer nur an seinem Sessel klebt, der sorgt nicht so für Transparenz, wie ich das getan habe."

Im Zusammenhang mit dem Abwahlverfahren sprach Sauerland von einer "Kampagne" und einer "parteipolitischen Abrechnung". "Gut ist, dass mit der Abstimmung ein demokratischer Schlusspunkt gesetzt wird, den danach jeder akzeptieren muss." Ein Bürgerbündnis fordert mit Unterstützung von Parteien und Gewerkschaften die Ablösung des 56-jährigen. Seine Gegner müssen bei der Abstimmung am Sonntag die Mehrheit und ein Quorum von mindestens 91.250 Stimmen erreichen. Dann würden Neuwahlen folgen.

DPA
kgi/DPA