Am 22. und 23. April findet der Bundesparteitag der AfD in Köln statt. Das wohl umstrittenste Mitglied der Partei wird nicht anwesend sein. Björn Höcke hat seine Teilnahme am Mittwochabend auf seiner Facebook-Seite abgesagt. Eine Teilnahme wäre für Höcke ohnehin schwierig geworden: Das zweitägige Treffen findet in einem Maritim-Hotel statt. Bei der Hotelkette hat der Politiker seit Mitte Februar Hausverbot.
In der Video-Botschaft verkündete der Landesvorsitzende der thüringischen AfD: "Ich möchte nicht Anlass dafür geben, einen Skandal zu initiieren, ich möchte nicht Anlass dafür sein, zu polarisieren".
Höcke will großes Signal senden
Gegen Höcke läuft ein Parteiausschlussverfahren, nachdem er in einer Rede zur deutschen Vergangenheitsbewältigung unter anderem eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" verlangt hatte.
In seiner Video-Botschaft sagte er nun, nach seiner Überzeugung wollten die Mitglieder keine Diskussionen mehr über Personen, sie wollten endlich über Inhalte reden. "Dieser Parteitag muss ein Parteitag der Einheit werden. Es muss ein Parteitag werden, von dem ein großes Signal ausgeht, ein Signal der politischen Willensstärke, ein Signal des unbedingten Willens, dieses Land zum Guten zu verändern."
Der als Rechtsaußen geltende Höcke ist ein scharfer Gegner der Parteivorsitzenden Frauke Petry. Der Parteitag soll über das Wahlprogramm der Rechtspopulisten und darüber entscheiden, ob sie mit Petry als alleiniger Spitzenkandidatin oder mit einem Team in den Wahlkampf ziehen. Höcke sprach sich jetzt klar für die letztere Möglichkeit aus.
