FDP-Generalsekretär Christian Lindner fordert zur Verhinderung künftiger Finanzkrisen strenge Regeln für Marktakteure. Die Finanzkrise habe gezeigt, dass das Agieren Einzelner so irrational und kurzfristig sein könne, dass dies ein System insgesamt gefährden und destabilisieren könne, sagte Lindner am Sonntag beim FDP-Parteitag in Rostock. Ordnungspolitische Schlüsselaufgabe der Liberalen sei es daher, die Regeln des Marktes wieder so herzustellen, damit "sich das Scheitern eines Einzelnen nicht gegen das System insgesamt richtet".
Lindner betonte, es gehe nicht darum, den Staat in Ketten zu legen. Vielmehr müsse das Prinzip der Haftung als natürliche Notbremse gezogen werden. Zudem müsse der Wettbewerb genutzt werden, um Macht zu brechen. Die FDP stehe zur Freiheit des Marktes, "aber nicht für die Freiheit jedes einzelnen Geschäftsgebarens". Der Staat oder Einzelne dürften nicht in Geiselhaft einzelner unternehmerischer Interessen genommen werden.
Lindner deutete damit eine neue Initiative der FDP für ein sogenanntes Entflechtungsgesetz an. Mit diesem könnten marktbeherrschende Konzerne notfalls zerschlagen werden. Bislang war ein solches Gesetz an Widerständen in der Koalition gescheitert.