Mehrere jüngere Bundestagsabgeordnete haben sich dafür ausgesprochen, dass Politiker auf ihre Pensionen verzichten und privat für ihr Alter vorsorgen sollen. Die jüngste Abgeordnete Anna Lührmann von den Grünen (20) sagte der Zeitung "Bild am Sonntag" mit Blick auf die Pensionsansprüche der Parlamentarier: "Ich hoffe, dass ich selbst niemals in den Genuss dieser Pensionen komme. Das ganze System ist ungerecht. Wir müssen Abgeordneten ermöglichen, sich selbst zu versichern."
Gleiche Einschnitte für alle
Der FDP-Abgeordnete Daniel Bahr (27) plädiert ebenfalls für die private Vorsorge. "Es ist inakzeptabel, dass Abgeordnete bereits nach zwei Legislaturperioden im Bundestag einen höheren Anspruch erwerben als andere nach einem ganzen Arbeitsleben." Die bildungspolitische Sprecherin der Unions-Fraktion, Katherina Reiche (30): "Wenn die Politik anderen notwendige Einschnitte abverlangt, muss das Gleiche auch für die Politiker selber gelten."
Die Jung-Politiker verlangen im Gegenzug eine Aufstockung der Diäten. Die Unions- und FDP-Abgeordneten wollen, anders als die jungen SPD-Abgeordneten vom "Netzwerk Berlin", jedoch nicht in die Rentenkasse einzahlen.
"Da werden wir uns nicht verstecken können"
Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz (57) kündigte in der Zeitung eine Reform der Abgeordneten-Pensionen an: "Nach der Rentenreform kommt die Versorgung der Beamten und dann der Abgeordneten dran. Wir sind als Volksvertreter in diesem Geleitzug. Da werden wir uns nicht verstecken können, und wir wollen das auch gar nicht."