Bundeswehr-Skandal Zwei Totenschänder suspendiert

Verteidigungsminister Franz Josef Jung hat als Konsequenz aus den Totenschändungen durch deutsche Soldaten in Afghanistan zwei Angehörige der Bundeswehr vom Dienst suspendiert.

Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat als Konsequenz aus den Totenschändungen durch deutsche Soldaten in Afghanistan zwei Angehörige der Bundeswehr vom Dienst suspendiert.

Jung sagte am Freitag in Berlin, ihnen sei die Ausübung des Dienstes untersagt worden. Die beiden Soldaten gehörten zu einer Gruppe von sechs, denen die Totenschändungen im Jahr 2003 zur Last gelegt wurden. Im zweiten Fall, der durch neue Bilder belegt wurde, seien in der Zwischenzeit drei Tatverdächtige ermittelt worden.

Jung beauftragte den für Erziehung und Ausbildung bei der Bundeswehr zuständigen Offizier, sofort nach Kabul zu fliegen, um sich über Motivation und Ausbildungsstand der knapp 3000 Bundeswehrsoldaten zu informieren. Der Minister kündigte an, er werde schnellstmöglich dafür Sorge tragen, dass alle als Täter identifizierten Soldaten aus der Bundeswehr entlassen werden.

Der Skandal um die Fotos von Totenschändungen durch Bundeswehrsoldaten hatte sich am Donnerstag ausgeweitet. Dem Sender RTL wurden Fotos zugespielt, die deutsche Soldaten in Afghanistan erneut in schockierenden Posen mit einem Totenschädel zeigen. Die Aufnahmen sind jüngeren Datums als die zunächst in der "Bild"- Zeitung veröffentlichten Bilder.

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