CDU Meyer bleibt an Merkels Seite

Noch am Montagmorgen deutete vieles daraufhin, dass der wegen des Bezugs von Doppelgehältern umstrittene Laurenz Meyer sein Amt als CDU-Generalsekretär abgeben würde. Doch Parteichefin Angela Merkel schenkt ihm weiter das Vertrauen.

CDU-Chefin Angela Merkel steht weiter zu ihrem Generalsekretär. Laurenz Meyer habe einen Fehler gemacht, ihn aber offen gelegt, sagte sie. In Abwägung der Tatsache, dass sie vier Jahre vertrauensvoll mit ihm zusammenarbeite, habe sie sich für den Verbleib Meyers im Amt entschieden.

Zuvor hatten Mitglieder der CDU-Führungsriege Zweifel geäußert, ob der wegen seiner RWE-Bezüge umstrittene CDU-Generalsekretär nach den Zahlungen seines früheren Arbeitgebers noch zu halten sei. In der CDU-Parteizentrale wurde vor allem sein Krisenmanagement kritisiert. Eine umstrittene Zahlung des RWE-Konzerns aus der Zeit vor seinem Parteiposten spendet Meyer den SOS-Kinderdörfern.

In einer vor Kameras verlesenen Stellungnahme erklärte Meyer, die Zahlung von RWE sei zwar rechtlich korrekt gewesen. Er räumte aber "mit Blick auf die Probleme vieler Menschen in diesen Tagen" ein, dass die Annahme der Summe nicht verstanden werde. Es handelt sich nach seinen Angaben um 160.000 Mark, umgerechnet 81.500 Euro, abzüglich Steuern, die er im Juli 2000 als Abfindung erhalten hatte, obwohl er nach seiner Zeit als CDU-Fraktionschef in Nordrhein-Westfalen in das Unternehmen zurückkehrte.

Zuvor, am Montagnachmittag, hatte Laurenz Meyer erklärt, er wolle auf seinem Posten bleiben und würde einen Rücktritt ablehnen.

Am Montagmorgen und Vormittag wurden zunächst in der Partei- und Fraktionsspitze mehrere Gespräche zur Zukunft von Meyer geführt. Mehrere Zeitungen hatten zuvor berichtet, die CDU-Spitze schließe einen Rücktritt Meyers nicht mehr aus. Insgesamt wurde die Lage von Meyer als "sehr kritisch" beschrieben.

DPA · Reuters
DPA/Reuters

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