Der stellvertretende CSU-Vorsitzende Horst Seehofer will weiter Agrarminister bleiben. Im Interview der "Süddeutschen Zeitung" bezeichnete Seehofer sein Ministeramt als eine "überaus herausfordernde und ausfüllende Arbeit", die ihm "außerordentlich viel Freude" mache. Zu den Medienberichten über sein Privatleben und den Machtkampf in seiner Partei wollte sich Seehofer nicht äußern.
Seehofer sagte auf die Frage, ob er den Vorsitz der CSU anstrebe, weil ihn die Landwirtschaftspolitik nicht ausfülle: "Was ich besonders anstrebe ist, meine Arbeit gut zu machen. Bundeslandwirtschaftsminister zu sein, ist nicht nur eine überaus herausfordernde und ausfüllende Arbeit, sondern sie macht mir auch außerordentlich viel Freude".
Vor der am Donnerstag beginnenden Grünen Woche in Berlin verteidigte Seehofer die Landwirte vor Vorwürfen, sie seien an Engpässen bei Bio-Lebensmitteln schuld. "Unsere Landwirte sind bestimmt keine Schlafmützen", sagte er. In den vergangenen Jahren seien immer mehr Ökohofe entstanden. Als Gründe für Engpässe nannte Seehofer unter anderem witterungsbedingte Ernteausfälle. Die Bürger würden mehr Öko- Produkte kaufen, der Lebensmittelhandel reagiere darauf, wie der Einstieg von Discountern in das Segment Bio zeige.
Er hat "die gute Stimmung in der Landwirtschaft" als erfreulich bezeichnet. "Die Bauern investieren wieder", sagte Seehofer. Im so genannten Konjunktur- und Investitionsbarometer "Agrar" sei der beste Wert seit fünf Jahren erreicht worden. Die Menschen in den ländlichen Regionen seien "wieder hoffnungsfroh".