Delmenhorst Hotelbesitzer lässt Neonazi links liegen

Es geschehen noch Wunder: Angeblich will der Besitzer sein Delmenhorster "Hotels am Stadtpark" nun doch an die Stadt verkaufen. Anwalt Rieger ginge damit leer aus.

Ein Sprecher der Stadtverwaltung wie auch der von der Kommune eingeschaltete Vermittler Christian Glaß sagten am Freitag, der verschuldete Eigentümer Günter Mergel reagiere mit seiner Kaufabsicht an die Stadt auf einen Beschluss des Stadtrats vom Vortag. Demnach soll eine kommunale Wohnungsgesellschaft das Gebäude für drei Millionen Euro ankaufen. Zuvor hatte Mergel noch erklärt, er wolle das Hotel an den Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger verpachten. Dieser werde ihm dafür ein zinsloses Darlehen in Höhe der auf dem Hotel lastenden Schulden gewähren.

Rieger wollte Stadt düpieren

Zudem hatte auch Jürgen Rieger angekündigt, das Gebäude pachten zu wollen. Dem Radiosender NDR-Info sagte Rieger, dass die Verkaufsgespräche damit vom Tisch seien. Er wolle mit dem Eigentümer Günther Mergel einen Pachtvertrag schließen, um das Gebäude so schnell wie möglich nutzen zu können. Damit wolle er auch das Vorkaufsrecht der Stadt unterlaufen.

Diese Variante verfolge der Hotelier Mergel nun aber nicht weiter, sagte Vermittler Glaß. Ursprünglich hatte der Hotelbesitzer geplant, das Gebäude für 3,4 Millionen Euro an Rieger zu verkaufen. Rieger will das Hotel als rechtes Schulungszentrum und für Parteitage der NPD einrichten.

Das Hotel im Stadtzentrum steht seit mehr als 15 Monaten leer, Hotelier Mergel sucht einen Käufer. Nach einem von der Stadt in Auftrag gegebenen Wertgutachten ist das Haus nur rund 1,3 Millionen Euro wert, der Rest zu den drei Millionen stammt unter anderem aus Spenden der Bürger.

Reuters
Reuters/dpa/mta