Diskussion um Finanzminister Parteifreunde wollen Schäuble retten

Unterstützung für Wolfgang Schäuble: Nach tagelangen Spekulationen über eine Ablösung haben sich jetzt mehrere seiner Parteifreunde offiziell hinter ihn gestellt. Er war nach der öffentlichen Bloßstellung seines Sprechers in die Kritik geraten.

Angesichts der Spekulationen über eine Ablösung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) haben sich mehrere einflussreiche Parteifreunde hinter ihn gestellt. "Wolfgang Schäuble macht hervorragende Arbeit", sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) der "Passauer Neuen Presse" (Samstagsausgabe). Schließlich habe der Finanzminister den Sparkurs der schwarz-gelben Bundesregierung durchgesetzt. "Das soll ihm erst einmal jemand nachmachen," fügte Kauder hinzu und versicherte, Schäuble genieße weiter das Vertrauen der Unionsfraktion und der CDU-Parteispitze.

Nach Einschätzung von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ist Schäuble im Kabinett unverzichtbar. "Er ist ein unersetzlicher Anker für Verlässlichkeit und gutes Regierungshandeln. Er versteht sein Handwerk weiß Gott", sagte von der Leyen der "Bild am Sonntag". Außerdem sei Schäuble "ein begnadeter Europäer und ein wichtiger Mentor, der jungen Kabinettskollegen mit klugem Rat" weiterhelfe. Auf die Frage, ob der Finanzminister seinem Amt noch gewachsen sei, antwortete die Ministerin: "Aus vollem Herzen ja."

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) kritisierte die Diskussion über eine Ablösung Schäubles. "Ich habe keinerlei Verständnis für diese Debatte um seine Person, sie kommt zur Unzeit", sagte Tillich der "Berliner Morgenpost" (Samstagsausgabe). Schäuble sei "ein wichtiger Stabilitätsanker dieser Bundesregierung" und "auch im historischen Vergleich mit seinen Vorgängern ein herausragender Finanzminister". Seine "fachliche Expertise" sei in der CDU "unbestritten", fügte Tillich hinzu, der auf dem am Montag in Karlsruhe beginnenden CDU-Bundesparteitag für einen Sitz im Präsidium kandidiert.

AFP
AFP