Donald Rumsfeld Kritik an den Geizhälsen der Nato

Der amerikanische Verteidigungsminister Rumsfeld will, dass die Nato-Staaten mehr Geld für das Militär locker machen. Sein deutscher Amtskollege Jung hat Rumsfeld bereits geantwortet.

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld will, dass die Europäer mehr Geld für das Militär ausgeben. "Manche NATO-Länder sollten wirklich genauer über die Art von Welt nachdenken, in der wir leben, und dann entscheiden, ob sie mit dem geringen Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts zufrieden sind, den sie für die Verteidigung ausgeben", sagte er der "Financial Times". Nach amerikanischen Vorstellungen sollten mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes in die Verteigung fließen. Rumsfeld will diese Maßgabe auf der Münchner Sicherheitskonferenz, die am Freitag beginnt, seinen Amtskollegen vortragen.

Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung hat allerdings bereits wissen lassen, dass er Rumsfelds Wünschen nicht entsprechen könne. "Angesichts unserer finanziellen Probleme im Bundeshaushalt können wir jetzt kein zusätzliches finanzielles Engagement bringen", sagte Jung der Nachrichtenagentur dpa. Derzeit investiert Deutschland 1,4 Prozent des Bruttoninlandsproduktes in die Verteidigung.

Von Portugal bis Kasachstan

Auf der Konferenz soll auch über die künftige Rolle der NATO beraten werden. NATO-Generalsekretär Jaap De Hoop Scheffer hat bereits angekündigt, dass das Bündnis eine "Transformation" durchlaufen solle. Man müsse sich "globale Partner" suchen, mit Staaten wie Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland werde man "strukturierte Beziehungen" eingehen.

Bisher sind die 26 NATO-Staaten im Euro-Atlantischen Partnerschaftsrat mit 20 Staaten (von der Schweiz und Österreich bis nach Kasachstan und Usbekistan) verbunden. Mit sieben Staaten (Algerien, Ägypten, Israel, Jordanien, Mauretanien, Marokko und Tunesien) führt die NATO den "Mittelmeerdialog". Zudem gibt es eine Zusammenarbeit mit sechs Staaten der Golfregion ("Istanbul Initiative") sowie gesonderte, enge Beziehungen zu Russland und der Ukraine.

DPA
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