Auf den früheren Büroleiter von Schill entfielen bei der Abstimmung 60 von 119 abgegebenen gültigen Stimmen. Die Koalition aus CDU, Schill-Partei und FDP verfügt im Landesparlament über 64 der 121 Sitze. Die Opposition aus SPD und Grünen kommt auf 57 Sitze. Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hatte angekündigt, dass es Neuwahlen geben werde, wenn Nockemann keine Mehrheit erhalten sollte.
Die Neubesetzung des Innensenators war nötig geworden, nachdem Beust Schill nach einem angeblichen Erpressungsversucht entlassen hatte. Schill soll Beust zuvor gedroht haben, dessen angebliche Homosexualität publik zu machen. Auf einer Skandal-Pressekonferenz nach seiner Entlassung hatte Schill dem Regierungschef Beust unterstellt, mit Justizsenator Roger Kusch eine Liebesbeziehung zu unterhalten und den Freund in das Amt gehievt zu haben. Dem haben beide vehement widersprochen. Kusch sagte, er sei zwar mit Beust befreundet, doch habe dies nichts mit Ämterpatronage zu tun.
Schill sagte vor der Abstimmung, er werde nichts tun, um die Regierung, die ja auch sein Werk sei, zu destabilisieren.