Hetzjagd in Mügeln Ermittlungen wegen Landfriedensbruch

Vier Tage nach der Hetzjagd auf acht Inder in Mügeln ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt gegen zwei Männer wegen Landfriedensbruch. Bisher sind die 21- und 23-Jährigen die einzigen Verdächtigen. Die Suche nach Zeugen gestalte sich "schwierig und aufwändig".

Nach der Hetzjagd auf acht Inder in der sächsischen Kleinstadt Mügeln hat die Staatsanwaltschaft Leipzig Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs gegen zwei Verdächtige eingeleitet. Den 21 und 23 Jahre alten Männern aus Mügeln werde zur Last gelegt, sich an den Angriffen beteiligt zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Die beiden Verdächtigen waren bereits am Sonntag nach ersten Hinweisen vorläufig festgenommen, dann jedoch mangels dringenden Tatverdachts wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Einer von ihnen bestreite die Vorwürfe, der andere mache von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

"Schwierige und aufwändig" Ermittlungen

Die Ermittlungen zu Ablauf und Hintergründen der Tat würden sich "schwierig und aufwändig" gestalten, hieß es. Von der Polizei seien zahlreiche Zeugen vernommen worden, ohne dass es bislang hinreichend konkrete Hinweise auf weitere Tatverdächtige gegeben habe.

Am Wochenende hatte eine Gruppe von rund 50 Menschen beim Stadtfest in Mügeln offenbar aus rassistischen Motiven acht Inder angegriffen und die Flüchtenden durch die sächsische Kleinstadt gejagt. Wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, des schweren Hausfriedensbruchs und der Sachbeschädigung hat die Staatsanwaltschaft zudem ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet.

Reuters
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