Nürnberg ist bereits zum vierten Mal Tagungsort eines SPD-Parteitags. Zuvor hatten dort die Sozialdemokraten bereits 1947, 1968 und 1986 getagt.
Ende Juni 1947 fand dort der zweite Nachkriegsparteitag statt. 21 Jahre später, im März des bewegten Jahres 1968, versammelten sich die Sozialdemokraten erneut in Nürnberg. Willy Brandt sprach in seiner Abschlussrede von einem »Parteitag des Umbruchs«. Auf dem Kongress im August 1986 wurde Kanzlerkandidat Johannes Rau stürmisch gefeiert. Es wurden wichtige politische Weichenstellungen verabschiedet, so ein Aktionsprogramm zur Überwindung der Massenarbeitslosigkeit und - vier Monate nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl - der Ausstieg aus der Atomkraft.
Auch Schröder hatte in Nürnberg schon einmal einen großen Auftritt
Der damalige Oppositionsführer in Niedersachsen, Gerhard Schröder, mahnte in seinem Redebeitrag, die Sorgen der Beschäftigten der Atomindustrie vor einem Verlust ihrer Arbeitsplätze ernst zu nehmen.
Zum jetzigen Parteitag sind 480 ordentliche Delegierte aus den Bezirks- und Landesverbänden entsandt. Dazu kommen die 43 Mitglieder des SPD-Vorstands. Von den 523 Delegierten sind 246 Frauen (47 Prozent).
Die jüngste Delegierte ist mit 17 Jahren Sarah Stein aus Fulda in Hessen. Älteste Delegierte ist mit 74 Jahren die frühere Bundestagsabgeordnete Gudrun Weyel aus Diez im Bezirk Rheinland/Hessen-Nassau.
Prominentester Gastredner ist Tony Blair
Etwa 3500 Gäste werden im Messezentrum erwartet. Über 2000 Journalisten aus 21 Ländern sind akkreditiert. Zu den prominenten Gastrednern aus dem Ausland gehören der polnische Ministerpräsident Leszek Miller und der britische Premier Tony Blair.